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Diplomarbeit zum Radtourismus am Regnitzradweg von Julia Wagner

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2.2.3. Tourismus als Entwicklungsalternative für die Probleme ländlicher<br />

Räume?<br />

Die Erschließung ländlicher Räume als Naherholungs- und Fremdenverkehrsregionen ist<br />

mittlerweile ein gängiger Versuch die Regionalenentwicklung voranzutreiben. Ein gern<br />

genanntes Beispiel stellen die Hochgebirgsregionen des Alpenraums dar. Hier führten<br />

ungünstige landwirtschaftliche Bedingungen zu einer raschen Orientierung an die<br />

Tourismusbranche. In einer Zeitspanne <strong>von</strong> nur 40 Jahren k<strong>am</strong> es im Alpenraum zu einem<br />

enormen Strukturwandel. In vielen Teilen Österreichs oder der Schweiz stellt der Tourismus<br />

die einzige Erwerbsmöglichkeit für die Bevölkerung dar. Neben der Alpenregion<br />

Deutschlands bieten auch viele andere Regionen wie das Mittelgebirge touristische Potentiale<br />

und sind in der Lage, zu einer positiven Regionalentwicklung der betreffenden Regionen<br />

beizutragen (MOSE 1993).<br />

Daher ist es nicht erstaunlich, dass die Fremdenverkehrsbranche auf der übergeordneten<br />

Ebene der Raumplanung besondere Berücksichtigung findet. „Angesichts fehlender<br />

wirtschaftlicher Alternativen sehen viele politische Akteure [aber auch Landwirte,<br />

Gastronomen und Geschäftsleute] in der touristischen Entwicklung ländlicher Räume ein<br />

geeignetes Mittel, die Probleme dieser Regionen nachhaltig zu bekämpfen“ (MOLL 1995:<br />

17). Tourismus kann in fast allen Regionen eine Strategie zur Regionalentwicklung darstellen<br />

und wird daher nicht selten als Erfolgskonzept geworben. Ausgangslage ist, dass die<br />

touristisch zu vermarktende Region über ein hohes Potential naturräumlicher Gegebenheiten<br />

verfügt. Allerdings reichen diese Voraussetzungen alleine nicht aus, um im „Wettbewerb der<br />

Regionen“ bestehen zu können. Dennoch sehen beispielsweise viele politische Akteure<br />

angesichts fehlender wirtschaftlicher Alternativen in der touristischen Entwicklung ländlicher<br />

Räume die einzige Möglichkeit, die Probleme der Region zu bekämpfen. Dabei werden<br />

besonders auf die touristischen Stärken der Region verwiesen, während gleichzeitig die<br />

Schwächen vernachlässigt werden (MOLL 1995). Im Folgenden werden die Probleme und<br />

Chancen ländlicher Räume angeführt sowie die nötigen Voraussetzungen für einen<br />

erfolgreichen Tourismus diskutiert.<br />

MOLL beschreibt die ländlichen Räume Deutschlands angesichts ihrer wirtschaftlichen und<br />

soziodemographischen Veränderungen als „ges<strong>am</strong>twirtschaftliche Problemregionen“ (MOLL<br />

1995: 17).<br />

Hinzu treten eine Reihe <strong>von</strong> Schwächen, welche eine touristische Nutzung erschweren. Ein<br />

entscheidendes Problem ist der Mangel des Bekanntheitsgrads einer Region aufgrund<br />

fehlender Alleinstellungsmerkmale, sogenannte „Unique Selling Proposition[s]“<br />

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