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Mechanisches Versagen thorakolumbaler Wirbelkörper nach ...

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Diskussion<br />

6.2.2 Studiendesign<br />

Eine weitere Frage, die zu diskutieren bleibt, ist der Studienaufbau. Man muss<br />

eingestehen, dass prospektive Studien in ihrer Wertigkeit den experimentellen<br />

biomechanischen Versuchsreihen überlegen sind. Nachteilig bei biomechanischen<br />

Versuchsreihen ist, dass diese die in-vivo Situation nur <strong>nach</strong>stellen. Der Vorteil liegt<br />

jedoch darin, dass unter standardisierten Bedingungen bestimmte Verfahren und<br />

Techniken – in der vorliegenden Studie qCT und DXA – verglichen werden können.<br />

Es ist allerdings technisch, ethisch und logistisch kaum möglich entsprechende<br />

prospektive klinische Studien durchzuführen, da hierfür eine ausreichende und somit<br />

sehr große Anzahl an Probanden erforderlich ist. In der vorliegenden Studie hätten<br />

alleine 40 Patienten akquiriert werden müssen, mit Zustand <strong>nach</strong> einer<br />

Anschlussfraktur <strong>nach</strong> minimal-invasiver Versorgung von <strong>Wirbelkörper</strong>frakturen. Dies<br />

hätte eine sehr lange Beobachtungszeit und genaue Dokumentation und eine hohe<br />

Strahlenbelastung für die Probanden <strong>nach</strong> sich gezogen. Zudem könnten diverse<br />

Faktoren Einfluss auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse vor bzw. <strong>nach</strong><br />

Frakturversorgung haben.<br />

Der Vorteil prospektiver Untersuchungen liegt darin, dass sie das Auftreten<br />

osteoporotischer Frakturen und auch von Anschlussfrakturen <strong>nach</strong> minimal-invasiver<br />

Frakturversorgung beobachten und somit direkt <strong>nach</strong>weisen, wann eine Fraktur in<br />

vivo eintritt. Biomechanische Studien hingegen können nur über die experimentelle<br />

Ermittlung von <strong>Versagen</strong>slasten darauf schließen, ob und wann es zu einer Fraktur<br />

gekommen wäre. Ein Frakturrisiko kann deshalb nur theoretisch bestimmt werden,<br />

da die auf die Wirbelsäule einwirkenden Kräfte sich interindividuell unterscheiden<br />

und der Einfluss von Körpergröße und Körpergewicht kaum berücksichtigt werden<br />

kann (Duan, Seeman et al. 2001; Hayes and Bouxsein 1997; Myers and Wilson<br />

1997; Robinovitch, Hayes et al. 1991). Dafür kann standardisiert die mechanische<br />

Kompetenz ermittelt werden, Sturzhöhe, Reaktions- und Abfangreaktion und sich<br />

somit vielfach verändernde Vektoren, wie sie in vivo vorkommen, werden eliminiert.<br />

Prinzipiell können Messparameter, wie z.B. eine reine Bestimmung der<br />

Knochendichte zur Vorhersage des Auftretens von <strong>Wirbelkörper</strong>frakturen nicht<br />

unreflektiert herangezogen werden. Es konnte <strong>nach</strong>gewiesen werden, dass außer<br />

der verminderten Knochenmineraldichte weitere Einflussgrößen bei der Erklärung<br />

und Entstehung von Fakturen berücksichtigt werden müssen. So spielen die<br />

Familienanamnese, Nikotinabusus, Stoffwechselerkrankungen, der Zeitpunkt der<br />

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