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Mechanisches Versagen thorakolumbaler Wirbelkörper nach ...

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theoretische Grundlagen und Stand der Forschung<br />

Andere Studien schätzen den Beitrag der Corticalis an der Stabilität des gesamten<br />

<strong>Wirbelkörper</strong>s unterschiedlich ein. Je <strong>nach</strong> Studie schwankt der Anteil zwischen 10 %<br />

(McBroom, Hayes et al. 1985) bis zu 70 % (Rockoff, Sweet et al. 1969). Sowohl<br />

Yoganandan als auch Mosekilde kommen zu einem Anteil von ca. 25 % – 55 %<br />

(26 % - 57 % bzw. 22 % - 54 %) (Mosekilde 1986; Yoganandan, Maiman et al. 1988).<br />

Bei einer Verminderung des spongiösen Knochens übernimmt die Corticalis einen<br />

zunehmenden Anteil an der Stabilität des Knochens (Andresen, Werner et al. 1998;<br />

Haidekker, Andresen et al. 1999). Da es mit zunehmendem Alter, aber auch bei<br />

fortschreitender Osteoporose zu einer Reduktion der Corticalisdichte (Ritzel, Amling<br />

et al. 1998) kommt, liegt hier wahrscheinlich eine weitere Erklärung für das Auftreten<br />

von <strong>Wirbelkörper</strong>frakturen.<br />

2.6 Versorgung osteoporotischer <strong>Wirbelkörper</strong>frakturen<br />

Neben der konservativen Therapie der durch die Osteoporose verursachten<br />

<strong>Wirbelkörper</strong>frakturen (vertebral fracture - VF), stehen seit geraumer Zeit<br />

chirurgische Verfahren zur Versorgung dieser Frakturen zur Verfügung. Dabei<br />

handelt es sich konkret um zwei verwandte Techniken, nämlich die Vertebroplastie<br />

und die Kyphoplastie. Beide Methoden basieren auf demselben zu Grunde liegenden<br />

Prinzip und versuchen die eingetretene Fraktur mittels Injektion von<br />

Polymethylmethacrylat (PMMA) Knochenzement in den <strong>Wirbelkörper</strong> zu stabilisieren.<br />

Bei der Vertebroplastie wird die Fraktur durch alleinige Injektion von Knochenzement<br />

in den Frakturspalt stabilisiert. Bei der Kyphoplastie wird durch die vorherige Inflation<br />

eines Ballonkatheters der <strong>Wirbelkörper</strong> zunächst aufgerichtet und anschließend die<br />

hierdurch geschaffene Spongiosahöhle mit Knochenzement (PMMA) aufgefüllt (vgl.<br />

auch 4.7 Versorgung der Wirbelsäulenfrakturen).<br />

Diese Verfahren werden nicht nur bei Osteoporose, sondern auch bei auf Grund<br />

anderer Ursachen, wie z.B. Malignomen oder Traumata, eingetretenen Brüchen<br />

angewendet und können beide minimal-invasiv durchgeführt werden (Eck, Nachtigall<br />

et al. 2008; Klazen, Verhaar et al. 2007; Lovi, Teli et al. 2009).<br />

Die Vertebroplastie wurde erstmals 1984 in Frankreich durchgeführt und ist bis heute<br />

wohl das am häufigsten angewendete Verfahren zur Versorgung von<br />

<strong>Wirbelkörper</strong>kompressionsfrakturen (VCF), wobei der Anteil der Kyphoplastie zuletzt<br />

gestiegen ist. Bei dieser Technik wird unter Lokalanästhesie (z.B. Lidocain 1%) und<br />

sorgfältiger Hautdesinfektion ein uni- bzw. bipedikulärer perkutaner Zugang zum<br />

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