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Mechanisches Versagen thorakolumbaler Wirbelkörper nach ...

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theoretische Grundlagen und Stand der Forschung<br />

In einer Untersuchung zum Nutzen der prophylaktischen Vertebroplastie zeigte die<br />

Reduzierung der elastischen Komponente des PMMA Zements allerdings keinen<br />

signifikanten Unterschied in der biomechanischen Belastbarkeit der Wirbelsäulensegmente.<br />

Es konnte weder eine Zunahme in der Häufigkeit, noch in der Schwere<br />

der Frakturen unter wiederholter axialer Belastung <strong>nach</strong>gewiesen werden (Oakland,<br />

Furtado et al. 2008).<br />

Zudem gilt es als erwiesen, dass verschiedene externe Faktoren die Eigenschaften<br />

des Knochenzements beeinflussen. Dazu müssen Umweltfaktoren wie die<br />

Umgebungstemperatur (Baleani, Cristofolini et al. 2001) und die Feuchtigkeit (Akashi,<br />

Matsuya et al. 1999) gezählt werden. Auch die Präparation des Zements hat<br />

entscheidenden Einfluss auf seine Eigenschaften (Dunne and Orr 2001). Generell<br />

gilt, dass es sich bei Knochenzementen um technisch-empfindliche Werkstoffe<br />

handelt, die eine gewisse Standardisierung im Umgang voraussetzen, um am Ende<br />

reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten (Lewis and Austin 1994; Lewis, van Hooy-<br />

Corstjens et al. 2005; Nottrott, Molster et al. 2007; Nottrott, Molster et al. 2008).<br />

Eine Studie aus dem Jahr 2008 untersuchte den Einfluss von Temperatur und dem<br />

Medium, in das der Knochenzement eingebracht wurde, auf die Eigenschaften des<br />

Zements. Dazu wurden die Elastizität und die Festigkeit von Zementproben, welche<br />

in trockener Umgebung bei 23 °C aufbewahrt wurden, mit den Werten solcher<br />

Proben, die unter in-situ Bedingungen (37 °C / Wasser) gelagert waren, verglichen.<br />

Es stellte sich heraus, dass die in-situ Proben im Laufe der Zeit an Elastizität und<br />

Festigkeit verloren, während die Materialeigenschaften der trocken-gelagerten<br />

Testmodelle in diesen Bereichen zunahmen. Ein Unterschied zwischen der Lagerung<br />

in Plasma und Wasser konnte nicht gezeigt werden (Nottrott, Molster et al. 2008).<br />

Heutige Normen (z.B. ISO 5833) verlangen zur Zulassung allein die Prüfung der<br />

Materialeigenschaften von Knochenzementen <strong>nach</strong> 24 Stunden bei 23 °C in<br />

trockener Umgebung. Dabei bleibt zu erwähnen, dass bei den für die Vertebroplastie<br />

verwendeten Knochenzementen sehr unterschiedliche Anforderungen<br />

aufeinandertreffen. Die Werkstoffe müssten zeitgleich gegensätzliche Viskositäten<br />

aufweisen. So wäre zur idealen Injektion ein eher flüssiges Stoffgemisch<br />

wünschenswert. Zur Reduktion der Extravasathäufigkeit sollten die Knochenzemente<br />

jedoch eine höhere Viskosität aufweisen, so dass hier Entwicklungspotential<br />

vorhanden ist (Baroud, Bohner et al. 2004).<br />

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