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Computer-Simulationen struktureller und elastischer ... - KOPS

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Elastizitätstheorie<br />

Mathematisch beschreibt man den Verformungsvorgang durch eine affine Abbildung.<br />

Diese ist eine stetige Funktion <strong>und</strong> garantiert dadurch, daß alle Volumenelemente auch<br />

nach der Verformung fugenlos aneinanderpassen (keine Rissbildung!). Des weiteren soll<br />

zwischen dem Referenzzustand <strong>und</strong> dem Verzerrungszustand ein eindeutiger Zusammenhang<br />

bestehen. Die lineare Elastizitätstheorie läßt sich durch infinitesimale, affine<br />

Abbildungen beschreiben. Für diese gilt, daß zwei hintereinander ausgeführte Abbildungen<br />

eine zusammengesetzte Abbildung ergeben, die wiederum eine infinitesimale, affine<br />

Abbildung ist. Die Reihenfolge der Ausführung der Abbildungen ist dabei irrelevant.<br />

Eine solche infinitesimale, affine Abbildung ist:<br />

x ′ i = a i0 + (δ ij + a ij x j ) i,j = 1, 2, 3<br />

Der konstante Koeffizient a i0 beschreibt hierbei eine Translation des starren Körpers.<br />

Es ist anzumerken, daß in dieser Arbeit die Einstein’sche Summenkonvention verwendet<br />

wird. D.h. in der Komponentenschreibweise wird über gleiche Indizes innerhalb<br />

einer Gleichung summiert. Zur Interpretation des Tensors a ij zerlegt man diesen in<br />

einen symmetrischen Anteil ɛ ij = 1 2 (a ij + a ji ) <strong>und</strong> einen antisymmetrischen Anteil<br />

ω ij = 1 2 (a ij − a ji ). Mit Hilfe des Levi-Civita Tensors ɛ ijk kann man den Vektor des<br />

antisymmetrischen Tensors ω k = 1 2 ɛ ijkω ij berechnen, der zur Darstellung des Tensors<br />

selbst verwendet werden kann: ω ij = ɛ ijk ω k . Betrachtet man nun die Änderung δb i ,<br />

welche ein Vektor ⃗ b infolge einer infinitesimalen affinen Abbildung erfährt:<br />

δb i = b ′ i − b i = a ij b j = ω ij b j + ɛ ij b j = ɛ ijk ω k b j + ɛ ij b j = δb i1 + δb i2<br />

so sieht man direkt, daß die vom antisymmetrischen Anteil bewirkte Abbildung δb i1 das<br />

Vektorprodukt der Vektoren ω k <strong>und</strong> b j ist. Somit beschreibt der antisymmetrische Anteil<br />

eine Drehung des starren Körpers. Für die Analyse des reinen Verzerrungszustands,<br />

arbeitet man daher ausschließlich mit dem symmetrischen Anteil, dem sogenannten Verzerrungstensor<br />

ɛ ij . Zusammenfassend gilt nun für das Verschiebungsfeld:<br />

u i = x ′ i − x i = a i0 + ω ij x j + ɛ ij x j = u i1 + u i2<br />

wobei u i1 die Starrkörperbewegung (Translation <strong>und</strong> Rotation) <strong>und</strong> u i2 den reinen Verzerrungszustand<br />

beschreibt. Um die Definition des Verzerrungstensors weiter zu motivieren,<br />

betrachtet man die Abbildung eines Längenelements dl = √ dx 2 1 + dx2 2 + dx2 3<br />

unter einer beliebigen Deformation. Beim Übergang in einen deformierten Zustand geht<br />

diese in dl ′ = √ dx ′2<br />

1 + dx′2 2 + dx′2 3 über. Das Längenelement des deformierten Zustands<br />

läßt sich weiter umformen. Man erhält:<br />

dl ′2 = dx ′2<br />

i<br />

= (dx i + dɛ i ) 2 = dx i dx i + 2dɛ i dx i + dɛ i dɛ i<br />

= dl 2 + 2 ∂ɛ i<br />

∂x k<br />

dx i dx k + ∂ɛ i<br />

∂x k<br />

∂ɛ i<br />

∂x l<br />

dx k dx l = dl 2 + 2ɛ ik dx i dx k<br />

(<br />

Hier ist der Verzerrungstensor ɛ ik wie folgt definiert: ɛ ik = 1 ∂ui<br />

2 ∂x k<br />

+ ∂u k<br />

∂x i<br />

+ ∂u l ∂u l<br />

∂x i ∂x k<br />

). Man<br />

sieht direkt, daß ɛ ik symmetrisch ist: ɛ ik = ɛ ki . Wie bereits diskutiert geht man in der<br />

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