Computer-Simulationen struktureller und elastischer ... - KOPS
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Punktstörstellen in einem Harte Scheiben System<br />
Allgemein können die durch solche Zwischengitteratome erzeugten Punktdefekte bezüglich<br />
ihrer mechanischen Eigenschaften im Rahmen einer Theorie der Dielastika charakterisiert<br />
werden. In Analogie zu den in der Beschreibung der magnetischen Eigenschaften<br />
von Festkörpern verwendeten Bezeichnungen der paramagnetischen <strong>und</strong> diamagnetischen<br />
Substanzen, werden Punktdefekte als parelastische oder dielastische Punktfehler<br />
bezeichnet. Die durch die Anwesenheit der Verunreinigung im Kristallgitter auftretende<br />
Kräfteanordnung wird durch ihre Momente beschrieben, wobei das niedrigste Moment<br />
ungleich Null das elastische Dipolmoment ist. Ein par<strong>elastischer</strong> Punktdefekt ist ein Defekt,<br />
welcher ein permanentes elastisches Dipolmoment aufweist. Dies ist z.B. der Fall,<br />
wenn das Fremdatom größer als der Zwischengitterplatz ist <strong>und</strong> seine Anwesenheit daher<br />
das Referenzgitter permanent verzerrt. Im Gegensatz dazu haben dielastische Punktdefekte<br />
kein permanentes elastisches Dipolmoment <strong>und</strong> erzeugen keine lokale Gitterverzerrung.<br />
Die in der Simulation verwendeten Punktstörstellen sind, sofern sie eingefroren<br />
sind, somit eine Realisierung eines rein dielastischen Punktfehlers. Diese werden erst<br />
unter Last sichtbar. Schreibt man dem System von außen einen bestimmten homogenen<br />
Verzerrungszustand ɛ vor, so erzeugt der Punktdefekt eine stark inhomogene Verzerrung,<br />
welche durch einen induzierten elastischen Dipol beschrieben werden kann. In<br />
der Natur auftretende Punktdefekte sind zumeist eine Superposition par<strong>elastischer</strong> <strong>und</strong><br />
di<strong>elastischer</strong> Defekte. Für die Charakterisierung unseres Modellsystems ist die Clausius-<br />
Mosottische Formel der Theorie der Dielastika, wie sie von E. Kröner [124] hergleitet<br />
wurde, geeignet. Für kleine Defektkonzentrationen x st = (N st /N)100% (N st : Anzahl der<br />
Punktstörstellen im System) gilt:<br />
C − C 0 = nα<br />
Hierbei bezeichnet C den Elastizitätstensor des Systems mit Defekten, C 0 den Elastizitätstensor<br />
des Systems ohne Defekte, n = x st ϱ die Anzahldichte der Defekte <strong>und</strong> α den<br />
Tensor der elastischen Polarisierbarkeit. Im Bereich kleiner Defektkonzentrationen gilt<br />
daher speziell in isotropen Medien:<br />
K − K 0 = nα K = x st ϱα K<br />
µ − µ 0 = nα µ = x st ϱα µ<br />
Diese Formeln gelten nur im Bereich kleiner Defektkonzentrationen, da nichtlineare Effekte,<br />
welche durch die Überlagerung benachbarter Punktdefekte auftreten können, in<br />
ihrer Herleitung nicht berücksichtigt sind. Die durch die Clausius-Mosottische Formel<br />
beschriebene Änderung der elastischen Konstanten mit der Defektkonzentration, sollte<br />
auch in dem Modellsystem der harten Scheiben mit eingefrorenen Punktstörstellen sichtbar<br />
sein, da diese Realisierungen rein di<strong>elastischer</strong> Punktfehler sind. Die Auswertung der<br />
<strong>Simulationen</strong> ermöglicht dann die Berechnung des Tensors der elastischen Polarisierbarkeit<br />
α.<br />
Läßt man jedoch die Punktstörstellen frei durch das System diff<strong>und</strong>ieren, so werden<br />
sie nicht mehr in der Lage sein ein elastisches Dipolmoment zu induzieren. Man erwartet<br />
daher keine Änderung in den elastischen Konstanten. Diese Vermutung läßt sich<br />
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