Computer-Simulationen struktureller und elastischer ... - KOPS
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Binäre Mischungen <strong>und</strong> ihre Charakterisierung<br />
Diese Definition stellt sicher, daß Ψ m eine reelle Zahl aus dem Intervall [0, 1] ist.<br />
Im monodispersen System, aber auch im phasenseparierten, bidispersen System,<br />
ist vor allem Ψ 6 von Interesse, der auf die 6-fache Symmetrieachse des Dreiecksgitters<br />
anspricht. In der hier untersuchten binären Mischung, welche einem äußeren<br />
Feld ausgesetzt wird, werden quadratische Strukturen induziert. In der geordneten<br />
Quadratstruktur des bidispersen Systems liegt eine 4-fache Symmetrieachse vor,<br />
so daß in diesem Fall Ψ 4 betrachtet wird. Diese beiden Rotationsordnungsparameter<br />
werden in der hier vorliegenden Arbeit dazu verwendet ausschließlich die<br />
Struktur der großen Komponente der Mischung zu untersuchen. Die beiden Rotationsordnungsparameter<br />
werden speziell für das Untersystem der großen Teilchen<br />
definiert. D.h. in den Definitionen wird N durch N A ersetzt <strong>und</strong> N b ist die Anzahl<br />
der großen nächsten Nachbarn, die berücksichtigt werden. Ohne Rücksicht auf die<br />
Teilchensorte zu nehmen, kann man statt Ψ 4 im Quadratgitter auch Ψ 8 berechnen,<br />
um Informationen über das Maß der Rotationsordnung zu gewinnen. Dieser Rotationsordnungsparameter<br />
testet, ob um ein zentrales Teilchen 8 weitere regelmäßig<br />
angeordnet sind.<br />
Der Phasenübergangspunkt kann unter Verwendung solcher Ordnungsparameter, sofern<br />
sie normalverteilte Wahrscheinlichkeitsverteilungen aufweisen, aus einer Blockanalyse<br />
der Binder Kumulanten gewonnen werden (für eine detaillierte Beschreibung dieser Methode<br />
siehe z.B. [53]). Die Binder Kumulante eines Ordnungsparameters Ψ ist wie folgt<br />
definiert:<br />
U L = 1 − < Ψ4 > L<br />
3 < Ψ 2 > 2 L<br />
L gibt hier die lineare Ausdehnung des analysierten Systems an. In der Blockanalyse wird<br />
die Binder Kumulante gleichzeitig für viele verschiedene Untersystemgrößen L B berechnet.<br />
Die Eigenschaft, der Binder Kumulante, welche sie zu einem nützlichen Werkzeug<br />
in der Bestimmung des Phasenübergangspunktes bei kontinuierlichen Phasenübergängen<br />
macht, ist die Tatsache, daß sie aufgr<strong>und</strong> der Divergenz der Korrelationslängen am Phasenübergang,<br />
dort einen universellen, d.h. Systemgrößen unabhängigen Wert annimmt.<br />
Die Binder Kumulanten der einzelnen Untersysteme der Blockanalyse schneiden sich daher<br />
im Phasenübergangspunkt <strong>und</strong> ermöglichen es dadurch ihn zu ermitteln [54, 55].<br />
Wie Vollmayr et al.[56] zeigten, weicht das Verhalten der Binder Kumulanten bei Phasenübergängen<br />
erster Ordnung von dem soeben skizzierten ab. In diesem Fall ist der<br />
Schnittpunkt der Binder Kumulanten nicht mehr scharf, kann jedoch auch hier noch<br />
zur Bestimmung des Phasenübergangspunktes eingesetzt werden. Beim Übergang aus<br />
der geordneten Phase in die ungeordnete folgt auf den Bereich, in dem sich die Binder<br />
Kumulanten der Untersysteme schneiden, ein Minimum. Dieses wird umso tiefer <strong>und</strong><br />
schmaler je größer das betrachtete Untervolumen ist.<br />
Wie die Auswertung der <strong>Simulationen</strong> zeigen wird, treten in den binären Mischungen unter<br />
Einfluß eines externen Felds Phänomene auf, die dazu führen, daß die Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />
der Translations- <strong>und</strong> Rotationsordnungsparameter nicht mehr normalverteilt<br />
sind. Der Schnittpunkt der Binder Kumulanten kann daher in diesen Systemen<br />
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