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Computer-Simulationen struktureller und elastischer ... - KOPS

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Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

werden. Durch die Analyse dieser Korrelationsfunktionen ist es möglich, Aussagen über<br />

die Korrelationslängen der elastischen Verzerrungen zu machen. Diese zeigen auf welchen<br />

Längenskalen nicht-lokale Kopplungen in der weichen Materie von Bedeutung sind.<br />

Monte Carlo <strong>Simulationen</strong> eines harmonischen Dreiecksgitters wurden zu einem systematischen<br />

Test dieser nicht-lokalen Landau Gitterfeldtheorie eingesetzt. In den <strong>Simulationen</strong><br />

wurde deutlich, welchen Einfluß z.B. die Wahl des statistischen Ensembles, der<br />

Randbedingungen, die Einführung eines äußeren, isotropen Drucks oder aber auch das<br />

Maß der Einbettung des ausgewerteten Volumens in ein dieses umgebendes elastisches<br />

Kontinuum auf die Verzerrungskorrelationsfunktionen hat. Insbesondere die Studien zur<br />

Einbettung des ausgewerteten Volumens in ein dieses umgebendes elastisches Kontinuum<br />

führten zu der Erkenntnis, daß in dieser Situation auch die Verzerrungskorrelationen<br />

der mikroskopischen, lokalen Rotationen ausgewertet werden müssen. Die aus den Studien<br />

des Modellsystems gewonnenen Erkenntnisse konnten in der Folge bei der Analyse<br />

eines experimentellen Systems, einem kolloidalen Kristall, erfolgreich eingesetzt werden<br />

[96, 116]. Der Vergleich der in Simulation <strong>und</strong> Experiment berechneten Verzerrungskorrelationsfunktionen<br />

mit den analytischen Vorhersagen, zeigt, daß die Gitterfeldtheorie<br />

nicht alle Anregungen im System erfaßt. Die Theorie sagt eine starke Diskontinuität<br />

in der Korrelationsfunktion der Volumenfluktuationen vorraus. Diese wird nur in <strong>Simulationen</strong><br />

des harmonischen Dreiecksgitters im NpT Ensemble in abgeschwächter Form<br />

sichtbar. Auch die achtfache Rotationssymmetrie dieser Korrelationsfunktion, aber auch<br />

der Korrelationsfunktion der mikroskopischen Rotationen konnte weder in den <strong>Simulationen</strong>,<br />

noch im Experiment aufgelöst werden. Die Korrelationsfunktionen im Fourier<br />

Raum nehmen in der Auswertung des Experiments <strong>und</strong> der <strong>Simulationen</strong> somit etwas<br />

zu hohe Werte an. Dies ist gleichbedeutend damit, daß das Landau Funktional in seiner<br />

Formulierung mit den lokalen, affinen Verzerrungen nicht die gesamte Energie des<br />

Systems erfaßt. Ein Teil der Energie geht in die Anregung lokaler, nicht-affiner Verzerrungen,<br />

wie z.B. virtueller Dislokations-Antidislokations Paare. Diese werden in der<br />

analytischen Theorie vernachläßigt. Die Analyse des Ausmaßes der Nicht-Affinitäten der<br />

lokalen Fluktuationen zeigt jedoch, daß diese sowohl in den <strong>Simulationen</strong> als auch im Experiment<br />

vorhanden sind. Die Auswertung experimenteller Daten zeigte, daß vor allem<br />

die Verzerrungskorrelationsfunktion der Scherfluktuationen durch topologische Defekte<br />

in der geordneten Struktur stark in ihrer räumlichen Anisotropie gestört wird. <strong>Simulationen</strong><br />

von Systemen mit eingefrorenen, topologischen Defekten legen es nahe, daß diese<br />

Störung der Verzerrungskorrelationsfunktionen v. a. durch diff<strong>und</strong>ierende Defekte hervorgerufen<br />

wird.<br />

Die Auswirkung lokaler Störungen der Verzerrungsfluktuationen auf das elastische Verhalten<br />

von Monolagen wurde abschließend an einem Modellsystem, einem System harter<br />

Scheiben mit Punktstörstellen, untersucht. Eine Interpretation dieses Modells mit eingefrorenen<br />

Störstellen als Festkörper mit lokalen Verunreinigungen auf Zwischengitterplätzen<br />

im Rahmen der Theorie der Dielastika, läßt eine Härtung der Monolage erwarten.<br />

Eine Skalenanalyse der Verzerrungsfluktuationen im simulierten Modellsystem bestätigt<br />

diese Erwartung [132]. Eine Konzentration von nur 3% Punktstörstellen führt zu einem<br />

Anstieg des Kompressionsmoduls der Monolage um 5% <strong>und</strong> einem Anstieg um 25%<br />

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