Computer-Simulationen struktureller und elastischer ... - KOPS
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Die Nicht-Affinität der Abbildung<br />
Natur der Materie, eventuell vorhandene langreichweitige Wechselwirkungen oder aber<br />
auch thermische Fluktuationen zum Auftreten nicht-lokaler Kopplungen. Wie Marangati<br />
<strong>und</strong> Sharma [117] zeigten, ist in dreidimensionalen Systemen die Komplexität der<br />
dem Material zugr<strong>und</strong>eliegenden Mikrostruktur ausschlaggebend dafür, ob Oberflächeneffekte,<br />
oder aber nicht-lokale Phänomene die Grenze der klassischen Elastizitätstheorie<br />
bestimmen. Marangati <strong>und</strong> Sharma [117] zeigten, daß die für die hier vorgelegte Arbeit<br />
interessanten nicht-lokalen Kopplungen zwischen Verzerrungen <strong>und</strong> Spannungen, in<br />
dreidimensionalen Systemen nur in amorphen Materialien stark genug sind, um nicht<br />
vernachlässigbare Effekte hervorzurufen. Diese starke Nichtlokalität in amorphen Strukturen<br />
wird in der Literatur [117, 118, 119, 120, 121] mit dem Auftreten nicht-affiner<br />
Deformationen in Verbindung gebracht. Marangati <strong>und</strong> Sharma [117] schließen daher<br />
aus der Vernachlässigbarkeit nicht-lokaler Effekte in den von ihnen untersuchten dreidimensionalen,<br />
kristallinen Strukturen, daß aufgr<strong>und</strong> der kristallinen Ordnung dieser<br />
Systeme nicht-affine Deformationen vernachlässigbar sind. Diese Aussage gilt, wie die<br />
in diesem Kapitel durchgeführte Analyse der Nicht-Affinität deutlich zeigt, so nicht in<br />
zweidimensionalen geordneten Systemen der weichen kondensierten Materie. Selbst ein<br />
klassischer, harmonischer Festkörper zeigt in zwei Dimensionen nicht vernachlässigbare<br />
nicht-lokale Kopplungen der Verzerrungen <strong>und</strong> Spannungen, welche gut durch die<br />
verwendete nicht-lokale Gitterfeldtheorie erfaßt werden. Abweichungen von den Vorhersagen<br />
haben ihren Ursprung in der Vernachlässigung thermisch angeregter nicht-affiner<br />
Deformationen, welche in der Berechnung der lokalen Verzerrungen nicht erfaßt werden<br />
kann.<br />
Auch im Bereich der amorphen Systeme wie z.B. Gläser wird der Gültigkeitsbereich<br />
der klassischen Elastizitätstheorie stark diskutiert. Tanguy et al. [120] konnten in systematischen<br />
’finite size’ Studien an einem zweidimensionalen, polidispersen Lennard-Jones<br />
System zeigen, daß der nicht-affine Anteil des Verschiebungsfeldes ⃗u n (⃗r) in solchen, amorphen<br />
Systemen über Längen von ca. 30 mittleren Teilchendurchmessern korreliert ist.<br />
Diese Längenskala kann als die Grenze, unterhalb derer die klassische Elastizitätstheorie<br />
ihre Gültigkeit verliert, interpretiert werden. Das System weist eine extreme Nicht-<br />
Lokalität auf. Für die Studien hier von Interesse ist die Tatsache, daß in den in diesem<br />
Umfeld entstandenen Arbeiten [120, 122, 123] gezeigt wir, daß die Korrelationsfunktionen<br />
des nicht-affinen Verschiebungsfeldes, aber auch des Gradientenfeldes eine starke, räumlich<br />
isotrope Antikorrelation aufweisen. Diese werden mit dem Auftreten ausgedehnter<br />
Vortex-Strukturen im nicht-affinen Verschiebungsfeld in Verbindung gebracht. In den in<br />
dieser Arbeit untersuchten Korrelationenfunktionen der geordneten Strukturen treten in<br />
den Korrelationsfunktionen der deviatorischen Verzerrungsfluktuationen <strong>und</strong> der Scherfluktuationen<br />
in bestimmten Richtungen auch solche Antikorrelationen auf. Diese findet<br />
man in den Richtungen, in denen der Übergang zu ⃗ k = ⃗0 diskontinuierlich verläuft.<br />
Das Verschiebungsfeld weist, jedoch keine Vortex-Strukturen auf. In Abbildung 13.6 ist<br />
die Korrelationsfunktion der deviatorischen Verzerrungsfluktuationen G 22 (r) entlang der<br />
x-Achse dargestellt. Deutlich zu erkennen ist der antikorrelierte Bereich.<br />
Die Analyse der Verzerrungskorrelationsfunktionen wird auch zur näheren Untersuchung<br />
der Gegebenheiten in einer Monolage mit Störstellen eingesetzt (siehe Kapitel 16). Diese<br />
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