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Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG

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<strong>Armutsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

Problemlage erfor<strong>der</strong>t entsprechende Konzepte, wie sich auch in dem Fachgespräch<br />

herauskristallisierte.<br />

Auf schulischer Seite ist eine Ausdehnung <strong>der</strong> täglichen Schulzeit zu empfehlen, um<br />

die Wie<strong>der</strong>holung und Einübung von Lernstoff sicherstellen und darüber hinaus soziales<br />

Lernen intensivieren zu können. Beides soll vor allem den Kin<strong>der</strong>n zu Gute kommen,<br />

<strong>der</strong>en häusliches Milieu in dieser Hinsicht eher kontraproduktiv wirkt. (Wie für die<br />

Gebhardschule vorgesehen, so sollten auch weitere Schulen in sozial belasteten<br />

Wohngebieten zur Ganztagsschule ausgebaut werden.)<br />

Mit einer Erweiterung <strong>der</strong> schulspezifischen Aufgaben um den Aspekt des „sozialen<br />

Lernens“ sind die Lehrkräfte alleine überfor<strong>der</strong>t, da insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Umgang mit verhaltensauffälligen<br />

Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> allgemeinen pädagogischen Ausbildung nicht hinreichend<br />

vermittelt wird. Dies stellt ein Aufgabenfeld mit stark sozialpädagogischer Ausrichtung<br />

dar, das nur von Schule und Jugendhilfe gemeinsam zu bewältigen ist. Die bei<br />

bestimmten Schülergruppen zu beobachtende Kumulation <strong>der</strong> Lernschwierigkeiten mit<br />

sozialen Schwierigkeiten erfor<strong>der</strong>t daher eine möglichst gut abgestimmte Jugendsozialarbeit<br />

an Schulen, an <strong>der</strong> Schule und Jugendamt im Rahmen ihrer gemeinsamen<br />

Verantwortung mitwirken sollten. Letztendlich wird sich eine präventive Schulsozialarbeit,<br />

die den steigenden Problemdruck frühzeitig auffängt und kooperativ bearbeitet,<br />

auch für beide Seiten auszahlen.<br />

Auch im außerschulischen Bereich stellt sich die Aufgabe einer ganzheitlichen Bearbeitung<br />

schulischer und sozialer Schwierigkeiten. In Kin<strong>der</strong>horten o<strong>der</strong> Treffpunkten mit<br />

Hausaufgabenbetreuung werden die schulischen Schwierigkeiten, die durch familiäre<br />

Unterstützung nicht mehr kompensiert werden können, offenkundig. 53 Vor diesem Hintergrund<br />

erscheint ein Ausbau des Betreuungsangebotes für Schulkin<strong>der</strong> höchst dringlich.<br />

In einem <strong>der</strong> Fachgespräche wurde am Beispiel <strong>der</strong> wohngebietsbezogenen Sozialarbeit<br />

im Sozialzentrum Stockacker dargestellt, welcher Problemdruck auf den Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen in einem schwierigen Wohngebiet lastet, aber auch, welche Präventionserfolge<br />

diese Arbeit hat: In den letzten Jahren konnten sowohl die Zahl <strong>der</strong> Heimunterbringungen<br />

als auch die Son<strong>der</strong>schulquoten in diesem Gebiet gesenkt werden.<br />

An diesem Beispiel wird aber auch deutlich, dass nachhaltige Wirkungen nur dadurch<br />

erzielbar sind, dass eine soziale Infrastruktur als langfristig verlässliche Struktur aufgebaut<br />

und aufrecht erhalten wird.<br />

53<br />

In dem Fachgespräch zur Situation von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen wurde darauf hingewiesen,<br />

dass „selbstverständliche Elternfunktionen heute nicht mehr selbstverständlich“<br />

seien.<br />

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