Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG
Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG
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<strong>Armutsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />
Wie erfolgreich das duale Bildungssystem durchlaufen wird, entscheidet darüber, ob<br />
die qualifikatorischen Zugangsbedingungen erfüllt werden. Die Nutzung <strong>der</strong> Dienste<br />
und Einrichtungen des Gesundheitssystems entscheidet mit darüber, wie gut Behin<strong>der</strong>ungen<br />
kompensiert und Krankheiten therapiert werden können. Und das System <strong>der</strong><br />
sozialen Dienste unterstützt in vielfältiger Weise sowohl die Erwerbsfähigen, die einer<br />
Hilfe zum Erwerb <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Zugangsvoraussetzungen bedürfen, als auch die<br />
nicht Erwerbsfähigen, die je nach Lebenssituation unterschiedliche Hilfestellungen benötigen.<br />
Der Prozess <strong>der</strong> Einbindung in unterschiedliche Lebensbereiche wird flankiert durch<br />
die sozialen, insbeson<strong>der</strong>e familiären Netzwerke, die einerseits an vielen Stellen kompensieren<br />
und Defizite ausgleichen, an<strong>der</strong>erseits aber auch Störungen produzieren<br />
können. Wo diese Ressource nur beschränkt zur Verfügung steht (wie etwa bei allein<br />
Lebenden ohne Sozialkontakte o<strong>der</strong> bei allein Erziehenden), steigt das Risiko, auf sozialstaatliche<br />
Unterstützung angewiesen zu sein.<br />
Wenn mehrfache Belastungen sich in bestimmten sozialen Gruppen und auch räumlich<br />
in bestimmten Wohngebieten konzentrieren, spricht man von einem belasteten „Milieu“.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> kommunalen Sozialplanung besteht daher eine wichtige Aufgabe darin,<br />
für die Wohngebiete, in denen Personengruppen mit Einschränkungen verdichtet<br />
anzutreffen sind, spezifische Konzepte zu entwickeln.<br />
1.2 Untersuchung <strong>der</strong> Lebenslagen in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />
Auf <strong>der</strong> Grundlage eines mehrdimensionalen Lebenslagekonzeptes (Teil 1) erscheint<br />
es sinnvoll, die kommunale <strong>Armutsbericht</strong>erstattung in folgenden Schritten aufzubauen:<br />
Teil 2: Monetäre Armut und Sozialhilfebezug<br />
Der Bereich monetärer Armut dient als zentraler Ausgangspunkt, da sich die Einkommenssituation<br />
prägend auf die gesamte Lebenslage auswirkt. Daten zur Einkommensund<br />
Vermögenssituation insgesamt sind auf kommunaler Ebene kaum verfügbar. Monetäre<br />
Armut wird aber in Form <strong>der</strong> Angewiesenheit auf Sozialhilfe und Wohngeld erkennbar.<br />
Zu untersuchen ist,<br />
• welche Formen von Einkommensarmut in <strong>Konstanz</strong> vorherrschen,<br />
• welche Relation zwischen Wohnungseigentümern und Wohnungsmietern in <strong>Konstanz</strong><br />
besteht,<br />
• welche Personengruppen auf Wohngeld angewiesen sind,<br />
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