08.03.2014 Aufrufe

Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG

Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG

Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Armutsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

8.3.2 Betroffenen-Initiative <strong>Konstanz</strong> (BI)<br />

Eine ehrenamtliche Betreuung von wohnungslosen Personen leistet die Betroffenen-<br />

Initiative <strong>Konstanz</strong>, die schwerpunktmäßig Personen betreut, die in Notunterkünften<br />

(17 Plätze), in den Wohncontainern (8 Plätze) und auf <strong>der</strong> Straße leben. Die BI hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, Kontakte zu allen Personen in schwierigen Lebenslagen herzustellen<br />

und zu pflegen, auch zu denen, die vom professionellen Versorgungssystem nur<br />

schwer zu erreichen sind. Praktiziert wird ein niedrigschwelliger Zugang zu diesen Personen,<br />

in dem keinerlei Voraussetzungen an Mitwirkungsbereitschaft o<strong>der</strong> Verpflichtungen<br />

<strong>der</strong> Zielgruppe geknüpft werden. Vielmehr werden <strong>der</strong>en Lebenswünsche (einschließlich<br />

ihres Alkohol- und Drogenkonsums sowie „anstößiger“ Verhaltens- und<br />

Kleidungsweisen) zunächst akzeptiert, um eine Kommunikation überhaupt in Gang zu<br />

setzen. Sozialtherapeutische Ziele sind dagegen nachrangig und werden eher indirekt<br />

verfolgt, indem – nach Aussage <strong>der</strong> Betroffeneninitiative – eine Heranführung des<br />

Klientels an das professionelle Hilfesystem (insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> AGJ) angestrebt wird.<br />

8.3.3 Bezirksverein für soziale Rechtspflege<br />

Der Bezirksverein für soziale Rechtspflege betreut straffällige Personen vor, während<br />

und nach <strong>der</strong> Haft. Seine Zielsetzung ist es, für diese und gemeinsam mit diesen die<br />

„Voraussetzungen für geordnete Lebensverhältnisse zu erarbeiten und ihnen die soziale<br />

und berufliche Integration zu erleichtern“. 50 Der Verein betreibt ein Wohnheim mit<br />

einem Aufnahmebereich und einer längerfristig betreuten Wohngruppe (zusammen 10<br />

Plätze, durchschnittliche Belegung im Jahr 2000: 8,9 Bewohner) sowie eine Beratungsstelle<br />

mit Tagestreffpunkt, die vor allem auch von ehemaligen Wohnheimbewohnern<br />

genutzt werden. Im Jahr 2000 wurden insgesamt 109 Personen betreut, was gegenüber<br />

dem Vorjahr einen geringfügigen Rückgang (vor allem im stationären Bereich)<br />

bedeutet. Die Klienten des Vereins sind vorwiegend Männer <strong>der</strong> Altersgruppe zwischen<br />

20 und 40 Jahren. Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit liegt auf <strong>der</strong> Vermittlung einer Beschäftigung,<br />

was in einem Drittel <strong>der</strong> Fälle gelingt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die<br />

Vermittlung in eine Wohnung. Beides dient in entscheiden<strong>der</strong> Weise auch <strong>der</strong> Rückfallprophylaxe,<br />

denn <strong>der</strong> Aufbau einer deliktfreien Existenz ist auf das Zusammenwirken<br />

mehrerer stabilisieren<strong>der</strong> Faktoren angewiesen.<br />

50<br />

Bezirksverein für soziale Rechtspflege <strong>Konstanz</strong> (Hg.), Jahresbericht 2000<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!