Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG
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<strong>Armutsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />
häuslicher Bindung nicht für jedes auf den ersten Blick passende Arbeitsangebot geeignet<br />
sind. Die Zahl <strong>der</strong> Personen im arbeitsfähigen Alter, die dem Arbeitsmarkt „uneingeschränkt<br />
zur Verfügung stehen“, wurde auf rd. 30% <strong>der</strong> Empfänger eingeschätzt,<br />
hochgerechnet sind dies ca. 450 Personen. Ein Teil davon (rd. 230 Personen bzw. 41<br />
% <strong>der</strong> Personen, die uneingeschränkt zur Verfügung stehen) ist bereits erwerbstätig,<br />
aber auf Grund niedriger Entlohnung, Teilzeitbeschäftigung o<strong>der</strong> eines hohen Bedarfs<br />
dennoch auf ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen. Für diese Teilgruppe<br />
wäre ein Ausstieg aus <strong>der</strong> Sozialhilfe durch Ausweitung <strong>der</strong> Beschäftigung o<strong>der</strong> durch<br />
eine besser entlohnte Stelle möglich, sofern entsprechende Arbeitsplätze zur Verfügung<br />
stehen. Weitere rd. 70 Hilfeempfänger waren am Stichtag <strong>der</strong> Statistikerhebung<br />
in Ausbildung. Bei den übrigen rd. 150 Hilfeempfängern im arbeitsfähigen Alter erscheint<br />
eine verstärkte Bemühung zur Vermittlung in eine Erwerbstätigkeit aussichtsreich.<br />
Dies gilt kaum für die 43% <strong>der</strong> Hilfeempfänger im Alter zwischen 15 und 59 Jahren, die<br />
als nur „eingeschränkt arbeitsfähig“ (wegen gesundheitlichen Beeinträchtigungen,<br />
häuslicher Bindung u.a.) eingeschätzt werden. Außerdem waren 14% wegen schwerer<br />
Krankheit o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung gar nicht arbeitsfähig und für weitere 13% steht eine Arbeitsvermittlung<br />
nicht unmittelbar zur Debatte, da sie zurzeit in schulischer Ausbildung<br />
o<strong>der</strong> in einer Hilfe-zur-Arbeit-Maßnahme sind.<br />
3.3 Vermittlungshemmnisse und Wege zur Selbstständigkeit<br />
Die Chancen zur Aufnahme einer Beschäftigung hängen in starkem Maße von <strong>der</strong><br />
Qualifikation ab. Wichtig ist hierfür vor allem das Niveau <strong>der</strong> schulischen und beruflichen<br />
Ausbildung (vgl. hierzu Teil 4), aber darüber hinaus spielen auch weitere Faktoren<br />
eine Rolle, die teils durch die Persönlichkeit und teils durch die Lebenslage beeinflusst<br />
werden.<br />
Vermittlungshemmnisse<br />
Vor allem die Tatsache, dass nur je<strong>der</strong> zweite Sozialhilfeempfänger überhaupt einen<br />
beruflichen Abschluss hat, dürfte ein erhebliches Beschäftigungshemmnis darstellen.<br />
Allerdings garantieren auch höhere berufliche Abschlüsse nicht immer gute Arbeitsmarktchancen,<br />
vor allem wenn an<strong>der</strong>e Hemmnisse wie z.B. psychische Krankheit o<strong>der</strong><br />
die „häusliche Bindung“ von allein Erziehenden eine Beschäftigungsaufnahme erschweren.<br />
Solche Hemmnisse, die zur fehlenden schulischen und beruflichen Abschlüssen hinzu<br />
kommen können, sind in erster Linie <strong>der</strong> Faktor „Alter“ bzw. eine schon lange bestehende<br />
Arbeitslosigkeit (19%), (meist bei allein Erziehenden) häusliche Bindung (19%)<br />
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