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Armutsbericht der Stadt Konstanz - ISG

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<strong>Armutsbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

Abbildung 11:<br />

Ursachen des Sozialhilfebezugs<br />

bezogen auf Bedarfsgemeinschaften (MFN)<br />

Arbeitslosigkeit<br />

48%<br />

Trennung/Scheidung<br />

geringes Einkommen<br />

Krankheit<br />

Geburt eines Kindes<br />

21%<br />

21%<br />

19%<br />

17%<br />

kein Einkommen<br />

Suchtkrankheit<br />

9%<br />

11%<br />

ohne eigene Wohnung<br />

Tod eines Familienmitglieds<br />

Überschuldung<br />

Freiheitsentzug/Haftentlassung<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

1%<br />

an<strong>der</strong>e<br />

9%<br />

<strong>ISG</strong> 2001<br />

Quelle: Analyse von Sozialhilfeakten in <strong>Konstanz</strong>, <strong>ISG</strong> Köln<br />

Nur in sehr wenigen Fällen wird „Überschuldung“ als Ursache genannt. Diese geringe<br />

Anzahl ist wohl auch darauf zurück zu führen, dass in 65% <strong>der</strong> Fälle keine Informationen<br />

über die Verschuldung <strong>der</strong> Bedarfsgemeinschaften bekannt sind.<br />

Überschuldung<br />

Schulden zu haben, ist so lange unproblematisch, wie die Höhe <strong>der</strong> Schulden in vertretbarer<br />

Relation zum Einkommen steht, <strong>der</strong>en Tilgung realistisch geplant ist und<br />

durch laufende Zahlungen umgesetzt wird. 17% <strong>der</strong> deutschen Haushalte müssen (laut<br />

SOEP 18 ) Schulden bzw. Kredite zurück zahlen. Die Schuldenproblematik verschärft<br />

sich aber, wenn <strong>der</strong> Schuldner nicht mehr in <strong>der</strong> Lage ist, die Schulden in geregelter<br />

Form zurück zu zahlen; in diesem Falle spricht man von „Überschuldung“. Da die Ü-<br />

bergangsschwelle von „Verschuldung“ zu „Überschuldung“ nicht eindeutig definiert ist,<br />

liegen zum Anteil <strong>der</strong> überschuldeten Bevölkerung keine exakten Daten, son<strong>der</strong>n nur<br />

Schätzungen vor. Der Armuts- und Reichtumsbericht <strong>der</strong> Bundesregierung schätzt<br />

(unter Berufung auf ein Gutachten von Korczak 2000), dass etwa 7% <strong>der</strong> Haushalte in<br />

Deutschland in diesem Sinne überschuldet seien. 19 Demzufolge wäre für die <strong>Stadt</strong><br />

18<br />

19<br />

Analyse <strong>der</strong> Daten des vom DIW Berlin betreuten sozio-ökonomischen Panels (SOEP),<br />

Welle 15, 1998; Berechnung des <strong>ISG</strong><br />

Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hg.), Lebenslagen in Deutschland.<br />

Erster Armuts- und Reichtumsbericht <strong>der</strong> Bundesregierung, Bonn 2001, S. 68 ff<br />

31

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