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Moderne Rabbinerausbildung in Deutschland und Ungarn - Or-Zse

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am Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>ar, durch Buchspenden unterstützt 446 <strong>und</strong> wählte bei se<strong>in</strong>en jährlichen<br />

Generalversammlungen den aus Studenten bestehenden Vere<strong>in</strong>svorstand. 447<br />

E<strong>in</strong>e richtige Studentenvere<strong>in</strong>igung stellte im Jahre 1879 der Vere<strong>in</strong> "Dibbuk<br />

Chawerim" dar, dem sowohl die Hörer als auch Absolventen, die bereits vom Sem<strong>in</strong>ar<br />

abgegangen waren, angehörten. Dieser Vere<strong>in</strong> bot Gelegenheit zum geselligen<br />

Zusammense<strong>in</strong> <strong>und</strong> zu gesellschaftlichen Aktivitäten, die für orthodoxe Hörer <strong>und</strong><br />

Studenten angemessen waren: hauptsächlich Vorträge <strong>und</strong> Diskussionsreden, zu denen<br />

oft ehemalige Absolventen <strong>und</strong> Gastredner e<strong>in</strong>geladen waren, aber auch Studentenbälle.<br />

Regelmäßige Zusammenkünfte gab es an den Samstagabenden. Von Zeit zu Zeit<br />

unternahm man auch geme<strong>in</strong>same Ausflüge <strong>in</strong> die Umgebung von Berl<strong>in</strong>. An diesen<br />

beteiligten sich auch die Lehrer. In den Tagen des Ersten Weltkriegs schickte der<br />

"Dibbuk Chawerim" Lebensmittelpakete an Mitglieder, die als Soldaten an der Front<br />

dienten. 448<br />

E<strong>in</strong>en etwas anderen Charakter hatte der 1910 gegründete "Bachurim-Vere<strong>in</strong>". Obwohl<br />

ebenfalls dem geselligen Zusammense<strong>in</strong> gewidmet, war se<strong>in</strong> vorrangiges Ziel jedoch<br />

die wirtschaftliche Unterstützung der Hörer, unter denen sich zu allen Zeiten zahlreiche<br />

Mittellose befanden. Unter anderem beteiligte sich der Vere<strong>in</strong> an der Errichtung der<br />

Berl<strong>in</strong>er "Mensa Academica" <strong>und</strong> half bedürftigen Vere<strong>in</strong>smitgliedern bei der<br />

Erlangung von Stipendien von der Berl<strong>in</strong>er jüdischen Geme<strong>in</strong>de. 449<br />

4.6.12 Bekannte ehemalige Hörer<br />

Unter den Absolventen des Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>ars f<strong>in</strong>den sich zahlreiche berühmte<br />

Persönlichkeiten wie die Rabb<strong>in</strong>er Alexander Altmann (Trier), P<strong>in</strong>chas Biberfeld<br />

(München), Joseph Carlebach (Lübeck, Altona <strong>und</strong> Hamburg), Joseph Hirsch Dünner<br />

(Ostpreußen) <strong>und</strong> Leo Jung (USA); Leiter <strong>und</strong> Dozenten an Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>aren wie<br />

David Zvi Hoffmann, Hirsch Hildesheimer (RS), Eduard Baneth (HWJ), Hartwig<br />

Hirschfeld (Jews' College), Israel Friedländer <strong>und</strong> Alexander Marx (JTS New-York);<br />

446 Israelit 50 (1872), S. 1031-1032.<br />

447 S. z. B. Jüdische Presse 43 (1875), S. 352-352.<br />

448 Shulvass, S. 709-710.<br />

449 Ebd., S. 710.<br />

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