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Moderne Rabbinerausbildung in Deutschland und Ungarn - Or-Zse

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4.4.5 Von 1904 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918<br />

Die Geschichte des Sem<strong>in</strong>ars zwischen 1904 <strong>und</strong> 1938 lässt sich <strong>in</strong> drei Abschnitte<br />

e<strong>in</strong>teilen. Der erste Abschnitt reicht bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 <strong>und</strong><br />

umfasst auch die Kriegsjahre. Diese Periode war durch relative Ruhe <strong>in</strong> den religiösen<br />

Parteikämpfen der deutschen Juden <strong>und</strong> des stetigen Wachstums des Sem<strong>in</strong>ars<br />

gekennzeichnet. Während der Kriegsjahre war das Sem<strong>in</strong>ar von den E<strong>in</strong>schränkungen<br />

genauso betroffen wie die gesamte Bevölkerung <strong>Deutschland</strong>s.<br />

Die Zeitspanne zwischen 1919 bis 1933 lässt sich durch die wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten <strong>und</strong> die Bemühungen zu deren Überw<strong>in</strong>dung charakterisieren.<br />

Der dritte Abschnitt, beg<strong>in</strong>nend mit 1933, ist die Zeit der Bedrohung <strong>und</strong> des Kampfes<br />

um Aufrechterhaltung des Lehrbetriebes. Die rohe nationalsozialistische Gewalt im<br />

November 1938 hat dem Sem<strong>in</strong>arbetrieb e<strong>in</strong> Ende gesetzt.<br />

Lothar Rothschild weist darauf h<strong>in</strong>, dass "bedauerlicherweise stehen die aktenmäßigen<br />

Möglichkeiten, wie sie Braun ausschöpfen durfte, für die Fortführung des Überblicks<br />

(der Geschichte des Sem<strong>in</strong>ars – Anm. G. Lengyel) nicht mehr zur Verfügung." 258<br />

Betrachten wir nun die Periode von 1904 bis 1918.<br />

Im Jahre 1908 fand e<strong>in</strong>e Feier im Sem<strong>in</strong>ar anlässlich des fünf<strong>und</strong>zwanzigjährigen<br />

Dienstjubiläums von Israel Lewy statt. Lewy hatte durch se<strong>in</strong>e kritische Arbeiten über<br />

talmudischen Probleme e<strong>in</strong> außergewöhnliches Ansehen errungen. E<strong>in</strong>e weitere<br />

akademische Feier fand 1911 anlässlich des 70. Geburtstages von Israel Lewy statt. Zu<br />

diesem Anlass erschien e<strong>in</strong>e umfangreiche Festschrift 259 , die dem Jubilar von Markus<br />

Brann <strong>und</strong> Ismar Elbogen überreicht wurde.<br />

Nach der Erkrankung von Dr. Horovitz im Jahre 1910, übernahmen die Dozenten Dr.<br />

Lewy <strong>und</strong> Dr. Brann se<strong>in</strong> Lehrgebiet.<br />

1914 hat das Lehrer-Kollegium e<strong>in</strong>e wesentliche Veränderung <strong>in</strong> den Statuten<br />

beschlossen. Es wurde beobachtet, dass die Abiturienten, die sich zum Sem<strong>in</strong>ar<br />

gemeldet haben, kaum über theologische Vorkenntnisse verfügten. Deshalb wurden die<br />

258 Lothar Rothschild (nachfolgend Rothschild), "Die Geschichte des Sem<strong>in</strong>ars von 1904 bis 1938", <strong>in</strong>:<br />

Kisch, S. 121- 166.<br />

259 M. Brann <strong>und</strong> I. Elbogen (Hg.), Festschrift zu Israel Lewys 70. Geburtstag, Breslau 1911.<br />

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