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Moderne Rabbinerausbildung in Deutschland und Ungarn - Or-Zse

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europäischer Ebene weiterh<strong>in</strong> von herausragendem Wert. 506<br />

4.7.8 F<strong>in</strong>anzierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

Die Rabb<strong>in</strong>erschule erhielt von Beg<strong>in</strong>n an Unterstützung durch die öffentliche Hand, da<br />

es e<strong>in</strong>e staatlich anerkannte E<strong>in</strong>richtung zur höheren Bildung war. Von wesentlicher<br />

Bedeutung war aber außerdem die Förderung durch Stiftungen oder private<br />

Zuwendungen.<br />

Diese zusätzlichen Geldmittel wurden für den Ausbau der Infrastruktur verwendet mit<br />

dem Ziel, das höchste wissenschaftliche Ausbildungsniveau zu gewährleisten.<br />

Weiters wurden sie für Stipendien <strong>und</strong> sonstige Förderungsleistungen verwendet. Von<br />

wenigen Ausnahmen abgesehen immatrikulierten sich <strong>in</strong> die Rabb<strong>in</strong>erschule nämlich<br />

fast ausschließlich arme junge Männer. 507 Die Ausbildung selbst war im Gr<strong>und</strong>e<br />

kostenlos: weder gab es E<strong>in</strong>schreibgebühren noch Leihgebühren für die Bibliothek.<br />

Auch die Prüfungen waren gratis. Zudem erhielten die Studenten kostenlos sämtliche<br />

hebräische <strong>und</strong> weltliche Lehrbücher, die am Ende des Schuljahres zurückerstattet<br />

werden mussten.<br />

Zur Bestreitung der gegen Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts rasant steigenden<br />

Lebenserhaltungskosten <strong>in</strong> der ungarischen Hauptstadt trugen Spenden von jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Privatpersonen bei. Zum Zweck der praktischen Durchführbarkeit <strong>und</strong><br />

der öffentlichen Transparenz der Zuwendungen wurde die "Hilfsgeme<strong>in</strong>schaft Écz-<br />

Chájim" gegründet. Die Vere<strong>in</strong>ssatzungen wurden am 3. Februar 1879 vom<br />

Innenm<strong>in</strong>isterium genehmigt. Hier g<strong>in</strong>gen nunmehr die Fördergelder zur Unterstützung<br />

der Stipendiaten e<strong>in</strong>.<br />

4.7.9 Das Kuratorium<br />

Im Gründungsdokument des Instituts ist zu lesen, dass der Kaiser mit allerhöchster<br />

Entscheidung vom 6. Mai 1873 die Erlaubnis erteilt, <strong>in</strong> Budapest e<strong>in</strong>e<br />

506 Ebd., S. 80.<br />

507 Schill, S. 15.<br />

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