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Moderne Rabbinerausbildung in Deutschland und Ungarn - Or-Zse

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ungefähr 800 Artikel. 480 Von 1890 an war er Chefredakteur des Magyar Zsidó Szemle.<br />

Außerdem gründete er mehrere wissenschaftliche Zeitschriften: Hatzofe (1911), Javneh<br />

(1928) <strong>und</strong> Moria (1929).<br />

Auch Blaus Nachfolger Michael Guttmann (1872 – 1942) 481 beendete se<strong>in</strong>e Studien an<br />

der Landesrabb<strong>in</strong>erschule <strong>in</strong> nur acht Jahren. Se<strong>in</strong>e Dissertation an der Universität<br />

Budapest hatte das dritte Kapitel der Geometrie des Abraham bar Hiyya Savasorda zum<br />

Thema (1903). Als Rabb<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Csongrád setzte er se<strong>in</strong>e wissenschaftliche Arbeit mit<br />

dem Studium des Talmud <strong>und</strong> der Mathematik fort <strong>und</strong> veröffentlichte darüber se<strong>in</strong><br />

erstes Buch.<br />

Nach Blochs Rücktritt im Jahre 1907 übernahm er dessen Lektionen. 1921 wurde er<br />

zum Rektor des Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>ars <strong>in</strong> Breslau berufen. In se<strong>in</strong>en zwölf Amtsjahren dort<br />

erlebte er die ersten Wellen des aufkommenden Antisemitismus mit. 1933 wurde er<br />

dann an die Spitze des Budapester Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>ars berufen. In dieser Eigenschaft<br />

lehrte er Talmud sowie jüdische Geschichte <strong>und</strong> Philosophie. Auch er redigierte den<br />

Magyar Zsidó Szemle <strong>und</strong> publizierte <strong>in</strong> französischen, deutschen <strong>und</strong> hebräischen<br />

Fachzeitschriften. Er war Redakteur der Bibelübersetzung <strong>in</strong>s Ungarische <strong>und</strong><br />

Mitherausgeber der deutschen Encyclopedia Judaica. 1932 gründete er die nach ihm<br />

benannte Gesellschaft Lajos Blau für Talmudstudien. Blau starb 1942.<br />

Von 1943 leitete Samuel Lőw<strong>in</strong>ger (1904 – 1980) das Institut als Beauftragter <strong>und</strong><br />

danach als Direktor bis 1950.<br />

Die tragische Unterbrechung erfolgte <strong>in</strong> der Zeit der deutschen Besatzung vom 19. März<br />

1944 bis zum 18. Januar 1945.<br />

Am Ende des Studienjahres 1949/50 veranstaltete die Hebräische Universität <strong>in</strong><br />

Jerusalem e<strong>in</strong>e Jubiläumsfeier anlässlich ihres 25jährigen Bestehens. Lőw<strong>in</strong>ger nahm an<br />

der Feier als Repräsentant der Landesrabb<strong>in</strong>erschule teil. Vor se<strong>in</strong>er Reise ernannte er<br />

Alexander (Sándor) Scheiber zu se<strong>in</strong>em adm<strong>in</strong>istrativen Stellvertreter. Lőw<strong>in</strong>ger kehrte<br />

nicht mehr nach Budapest zurück <strong>und</strong> übernahm <strong>in</strong> Jerusalem die Leitung des Institutes<br />

für mikroverfilmte Manuskripte. Scheiber leitete daher die Landesrabb<strong>in</strong>erschule im<br />

480 Hauptwerke: Masoretische Untersuchungen, Straßburg 1891; Ó-zsidó bűvészet, Budapest 1898 (<strong>in</strong><br />

deutscher Sprache: Straßburg 1898); Az ó-héber könyv, adalék az ókori kultúrtörténethez, Budapest<br />

1902; Leo Modena levelei és írásai, Budapest 1905/06; A zsidó vallás és a kultúra, Budapest 1928.<br />

481 Carmilly-We<strong>in</strong>berger, S. 29-30.<br />

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