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Moderne Rabbinerausbildung in Deutschland und Ungarn - Or-Zse

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4.7.6 Publikationen 497<br />

Von 1884 an erschien der Magyar Zsidó Szemle, der von den Sem<strong>in</strong>arprofessoren<br />

Wilhelm Blacher <strong>und</strong> József Bánóczi herausgegeben wurde. Diese e<strong>in</strong>zige<br />

ungarischsprachige rabb<strong>in</strong>isch-judaistische Zeitschrift <strong>in</strong> <strong>Ungarn</strong> erschien sechs<br />

Jahrzehnte lang bis zum Zweiten Weltkrieg.<br />

E<strong>in</strong>deutig zum geistigen Umkreis der Landes-Rabb<strong>in</strong>erschule gehört Hatzofe 498 (seit<br />

1911), der Zeit lang das e<strong>in</strong>zige <strong>in</strong> hebräischer Sprache geschriebene jüdischwissenschaftliche<br />

<strong>Or</strong>gan <strong>in</strong> Europa war. Herausgegeben wurde das Blatt von Ludwig<br />

Blau, <strong>und</strong> später auch von Michael Guttman <strong>und</strong> Simon Hevesi. In gewisser H<strong>in</strong>sicht<br />

kann man das Blatt als e<strong>in</strong>e hebräische Beilage des Magyar Zsidó Szemle betrachten.<br />

Die Direktoren der Landesrabb<strong>in</strong>erschule waren stets auch Urheber zahlreicher<br />

kultureller <strong>und</strong> bildungspolitischer Initiativen. Sie gründeten den Landesvere<strong>in</strong> der<br />

Rabb<strong>in</strong>er, den Ungarisch-Israelitischen Vere<strong>in</strong> für Volksbildung des Landes <strong>und</strong> die<br />

Israelitisch-Ungarische Literarische Gesellschaft (IMIT). Letztere hatte Auswirkung<br />

auch auf Kreise, die der Rabb<strong>in</strong>erschule fern oder gar ablehnend gegenüberstanden.<br />

Unter den Publikationen des IMIT gilt die <strong>in</strong> vier Bänden erschienene ungarische<br />

Übersetzung der Heiligen Schrift als zeitgeschichtlich bedeutsam, denn dies war die<br />

erste ungarische Bibelübersetzung, die auf dem hebräischen <strong>Or</strong>ig<strong>in</strong>al beruht. Von<br />

em<strong>in</strong>enter Wichtigkeit war auch die Herausgabe des Magyar Zsidó Oklevéltár, e<strong>in</strong>e<br />

Publikationsreihe von ungarisch-jüdischen Dokumenten, deren erster Band 1903<br />

erschien. Insgesamt bereicherte die Gesellschaft die ungarische jüdische Literatur mit<br />

mehr als fünfzig wertvollen Bänden. 499<br />

497 József Schweitzer, "Hatzofe, a 'Figyelő': die Zeitschrift der Judaistik <strong>in</strong> <strong>Ungarn</strong>", <strong>in</strong>: József Schweitzer<br />

(Hg.), "Uram nyisd meg ajkaimat". Válogatott tanulmányok és esszék, Budapest 2007, S. 371-377.<br />

498 Der Titel der Zeitschrift wechselte zwischen 1911 <strong>und</strong> 1938 häufiger: הצופה מארץ הגר – Szemle<br />

Magyarországról; הצופה לחכמת ישראל – A zsidó tudományok szemléje; הסוקר – Kutató. Untertitel:<br />

Magyarországi modern zsidó tudomány.<br />

499 Adolf Wertheimer - Dr. Mihály Guttmann - Dr. Sámul Lőw<strong>in</strong>ger – Henrik Guttman, A Ferenc József<br />

<strong>Or</strong>szágos Rabbiképző hatvanéves jubileumára, Budapest 1937. S. 13-14.<br />

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