Praktiker lernen von Praktikern - Sachsen - Ganztägig Lernen.

Franziskaneum Meißen
Schulform: Gymnasium
Organisationsform: offen
Schülerzahl: 809 (2011/12)
Ganztagsangebote seit: 2005
Rhythmisierung: 2./3. Stunde = 90-Minuten-Block
Besonderheiten: Rhythmisierung, Begabten förderung
„Haben Sie das gemerkt?“ „Was denn?“ „Wir sind gerade vom alten Teil der Schule in
den neuen gewechselt – hier war früher Schluss.“ GTA-Koordinatorin Renate Baldauf
ist sichtlich stolz auf den neuen Teil ihrer Schule – fast wirkt es, als könne sie selbst
noch nicht ganz fassen, welche Möglichkeiten sich mit dem Umbau für die Entwicklung
des Ganztagsangebots im Franziskaneum ergeben. In den vergangenen beiden
Jahren entstand ein moderner Verbindungsbau. Und auch die Umbauarbeiten am
Ganztagsprogramm sind in vollem Gange.
Das Franziskaneum bietet seinen Schülern derzeit montags bis donnerstags additive
Ganztagsangebote, für die sich die Schüler zu Beginn des Jahres verbindlich anmelden.
Ab 15 Uhr können sie sich für 60 oder 90 Minuten so unterschiedlichen Angeboten
wie Theater, Big Band, Roboterprogrammierung, Tai-Chi, Schmuckbasteln, Schülerzeitung
oder Mediendesign widmen.
Doch bei der Bereitstellung zusätzlicher freiwilliger Angebote will es Renate Baldauf
nicht bewenden lassen. Parallel zum Beginn der Netzwerktätigkeit begann sie nach
einem Rhythmisierungsmodell zu suchen, das unter den Meißner Voraussetzungen
funktionieren und mehrheitsfähig im Kollegium sein könnte. Denn es braucht schon
gute Argumente, um die Lehrerinnen und Lehrer von einem Kurswechsel bei der
Gestaltung der Stundentafel zu überzeugen. Zum einen konnten sich vor Beginn der
Bauarbeiten viele nicht vorstellen, wie man in einer solchen Schule den Ganztag
gestalten könnte – in dieser Hinsicht haben die mit dem Neubau geschaffene, bessere
Mittagsversorgung und ein Imbissangebot von 10.00 bis 15.00 Uhr Renate Baldaufs
Vorhaben Schwung und Nachdruck verliehen. Sie weckten die Lust darauf, Neuland zu
betreten. Zum anderen fällt es manchen schwer, eine etablierte und funktionierende
Struktur aufzugeben – zugunsten von etwas Neuem, dessen Auswirkungen man noch
nicht vollständig einschätzen kann. Die Kollegen der Arbeitsgruppe „Individuelles
Fördern“ leisteten gemeinsam mit Renate Baldauf viel Überzeugungsarbeit und betonten
immer wieder die Vorteile der Binnenrhythmisierung, von denen Lehrer und Schüler