Teil 1 - Smart Region
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Die vorliegenden Befunde verweisen damit zugleich einerseits auf gute<br />
Voraussetzungen für die Gestaltung des demografischen Wandels unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Alterung des Erwerbspersonenpotenzials. Sie sprechen dafür,<br />
dass auch eine älter werdende Belegschaft in der Lage sein wird, den Anforderungen<br />
von Innovation und Wettbewerb stand zu halten. Andererseits sollte diese Erkenntnis<br />
aber nicht dazu verleiten, die betrieblichen Alterungsprozesse dem Selbstlauf zu<br />
überlassen. Es wird Aufgabe von Politik und Wirtschaft wie auch von Individuen und<br />
Weiterbildnern sein, diesen Prozess gezielt zu steuern und aktiv zu gestalten.<br />
Allerdings werfen die Erkenntnisse auch weitere Fragestellungen auf:<br />
- Es ist davon auszugehen, dass das IAB-Betriebspanel den in den Betrieben<br />
mittels der bisherigen Frühverrentungspraxis vollzogenen Prozess der<br />
„Bestenauslese“ unter der Beschäftigtengruppe der Älteren reflektiert.<br />
Untersuchungen haben erkennen lassen, dass diese Personengruppe im<br />
Vergleich zu den jüngeren Altersjahrgängen durchschnittlich eine höhere<br />
Qualifikation aufweist. 7 Wenn mit der allmählichen Durchsetzung des<br />
Paradigmenwechsels wieder eine durchmischtere Älterengruppe in den Betrieben<br />
präsent sein wird, dann können sich derartige Ergebnisse zum<br />
Leistungsvermögen der Älteren durchaus auch ändern, evtl. weniger positiv,<br />
insgesamt aber wesentlich differenzierter ausfallen.<br />
- Die Panelerhebung abstrahiert bei den betrachteten Älteren davon, dass es sich<br />
hierbei um eine heterogene Gruppe handelt. Es wird eine Personengruppe<br />
betrachtet, die 15 Jahre Altersdifferenz umfasst. Zweifellos bestehen damit<br />
Differenzierungen – beispielsweise zwischen den rentenfernen und den<br />
rentennahen Personen. Künftige Untersuchungen sollten diesem Umstand stärker<br />
Rechnung tragen. Bei einem differenzierteren methodischen Herangehen kann es<br />
dann auch durchaus möglich sein, dass die Gruppe der Älteren in Bezug auf ihre<br />
Leistungspotenziale in sich unterschiedlich bewertet wird. Einige der gängigen<br />
Vorbehalte können dann möglicherweise auf die eine oder andere Gruppe<br />
durchaus zutreffen.<br />
Mit dem künftig größeren Gewicht, das die älteren Jahrgänge im Erwerbsleben und<br />
damit im betrieblichen Arbeitsprozess erlangen werden, sind vielfältige wissenschaftliche<br />
Untersuchungen vorzunehmen, die die nach wie vor bestehenden Wissenslücken<br />
immer weiter schließen. Die Klärung heute noch vieler offener Fragen wird<br />
darüber entscheiden, dass alle Akteure besser als bisher für die spezifischen Potenziale<br />
Älterer sensibilisiert werden und deren Bereitschaft zur Weiterbeschäftigung<br />
bzw. Neueinstellung Älterer den künftigen Erfordernissen gerecht wird.<br />
7<br />
Diese Befunde ergeben sich in Auswertung des Mikrozensus, einer einprozentigen Stichprobe<br />
aller deutschen Haushalte.<br />
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