Teil 1 - Smart Region
Teil 1 - Smart Region
Teil 1 - Smart Region
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
schaftliche Abseits zu geraten. Denn das ehrgeizige Ziel der Lissabon-Strategie von<br />
2000 als „Instrument des Wandels“, Europa zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten<br />
wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen“ (Hochrangige<br />
Sachverständigengruppe 2004: 9), gerät im Angesicht der Intensität der Wandlungsprozesse<br />
ins Straucheln: Die Zunahme der Beschäftigungsquote auf über 70% ist<br />
nicht so stark wie gewünscht (von 62,5% auf 64,3% zwischen 1999 und 2003), und<br />
es handelt sich dabei zudem um viele <strong>Teil</strong>zeit- bzw. geringfügige Arbeitsverhältnisse<br />
(Hochrangige Sachverständigengruppe 2004: 12), was dem Ziel von „mehr und besseren<br />
Arbeitsplätzen zum <strong>Teil</strong> widerspricht. Darüber hinaus gelang es nicht, die Beschäftigungsquote<br />
von älteren Arbeitskräften auf über 50% anzuheben und die öffentlichen<br />
bzw. wirtschaftlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) auf<br />
über 3 bzw. 2% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu steigern – dies, um nur einige<br />
der Indikatoren zu nennen.<br />
Erschwert wird der erhoffte erfolgreiche Wandel zu einer europäischen Wissens- und<br />
Dienstleistungsgesellschaft noch von zwei anderen bedeutenden Entwicklungen:<br />
Drastische Veränderungen in der demografischen Struktur Europas und die Verschärfung<br />
der Ungleichheiten in der EU durch die Erweiterung zwingen zu politischen<br />
Reformen in den Sicherungs- und Finanzsystemen. „Increased life expectancy and<br />
reduced fertility rates in Europe create a tension between social welfare systems and<br />
labour market. According to the Commission’s Employment Observatory (spring<br />
2003), the 16-29 years age group will decline by 13 million people between 1995 und<br />
2015 […]. At the same time, the number of 50-64 year olds will in-crease by 16 million”<br />
(European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions<br />
2004: 2).<br />
Des Weiteren ist über die in diesem Band ausführlich besprochenen demografischen<br />
Aspekte hinaus für den erfolgreichen Wandel in eine Wissensgesellschaft für Europa<br />
von Bedeutung, inwiefern seine Bevölkerung die nötigen Voraussetzungen mit sich<br />
bringt und unter dementsprechenden Umständen arbeiten und leben kann, um die<br />
Herausforderung des Wandels annehmen zu können. Die Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern wird im Wesentlichen durch ihre Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten bestimmt. Qualifikation wird für den Einzelnen zunehmend zu der zentralen<br />
Voraussetzung, um am Arbeitsmarkt teilhaben zu können. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
arbeitslos zu werden ist für gering Qualifizierte in Europa bedeutend höher als<br />
für hoch Qualifizierte. Für die EU sind qualifizierte ArbeitnehmerInnen ein wichtiges,<br />
18