Teil 1 - Smart Region
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gliedstaaten „inaktiv“, das heißt weder erwerbstätig noch arbeitslos, sind. 17 In den<br />
1970er Jahren sank die Erwerbsquote der Männer, insbesondere bei geringer Qualifikation<br />
und manueller Tätigkeit, erst ab einem Alter von über 60 Jahren. Inzwischen<br />
beginnt die Erwerbsquote bereits ab einem Alter von 50 Jahren rapide zu sinken.<br />
Demgegenüber liegt die Erwerbsquote der Frauen im Alter von 50 bis 60 Jahren heute<br />
über dem Wert von 1970 und geht langsamer zurück. Allerdings beginnen die Erwerbsquoten<br />
der Frauen bereits ab einem Alter von 45 Jahren zu sinken. 18<br />
Die Entscheidung zum Ausstieg aus dem Erwerbsleben wird hierbei von vielen<br />
verschiedenen Faktoren beeinflusst. Diese liegen nicht nur im Rentensystem selbst,<br />
sondern auch in anderen Systemen der sozialen Sicherung, wie z.B. der Arbeitslosenversicherung.<br />
Auch das Steuersystem, tarifrechtliche Regelungen, betriebliche<br />
Gegebenheiten und die persönliche Situation jedes Einzelnen spielen eine Rolle. Die<br />
folgende Übersicht 1 gibt eine Zusammenstellung möglicher entscheidungsrelevanter<br />
Gründe.<br />
Übersicht 1: Mögliche Gründe für den Erwerbsaustritt (Auswahl)<br />
Rentenversicherung<br />
Tarifliche Regelungen<br />
Andere Bereiche der<br />
Sozialversicherung<br />
Persönliche Situation<br />
Gesetzliches Rentenalter<br />
Sonderregelungen für vorgezogenen Rentenbeginn<br />
Rentenformel<br />
Fixierung von Altersgrenzen<br />
Senioritätsregelungen beim Lohn<br />
Vorruhestandsregelungen<br />
Arbeitslosenversicherung<br />
Regelungen bei Krankheit und Invalidität<br />
Krankheit, Behinderungen<br />
Familiäre Aufgaben (Betreuung, Pflege Angehöriger)<br />
Persönliche Erfahrungen (z.B. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz,<br />
Haltung gegenüber älteren Arbeitnehmern, Altersdiskriminierung)<br />
Arbeitsmarktlage National und regional unterschiedliche Bedingungen<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Insgesamt wurden in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene ökonomische Anreize<br />
zum frühzeitigen Austritt aus dem Erwerbsleben gesetzt. Sowohl auf Betriebsebene<br />
als auch flankiert durch die sozialen Sicherungssysteme führten Vorruhestandsregelungen<br />
und Frühverrentungen zu einem niedrigen Beschäftigungsstand<br />
17<br />
18<br />
Vgl. Social Protection Committee 2004: 4.<br />
Vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2002: 6.<br />
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