Teil 1 - Smart Region
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Abbildung 8:<br />
Einstellungsverhalten der Betriebe gegenüber Älteren in Ostdeutschland<br />
(Anteil an den im ersten Halbjahr 2004 zuletzt<br />
besetzten Stellen in %)<br />
Stelle explizit für Jüngere<br />
ausgeschrieben<br />
3% Ältere Bewerber<br />
eingestellt<br />
14%<br />
Keine Älteren eingestellt<br />
12%<br />
Es gab keine<br />
Bewerbungen Älterer<br />
71%<br />
Quelle: SÖSTRA-Grafik, IAB-Betriebspanel 2004<br />
Vieles spricht dafür, dass das mit dem Panel 2004 empirisch nachgewiesene<br />
BewerberInnenverhalten Ausdruck eines in der Öffentlichkeit weit verbreiteten Bildes<br />
ist, nach dem Ältere in einem modernen Betrieb nur wenig bis keine Chancen hätten.<br />
So dominiert verstärkt seit den 1990er Jahren der „Jugendwahn“ die Diskussion bei<br />
der Zusammensetzung von Betriebsbelegschaften. Gegenwärtig tritt diese einseitige<br />
Betrachtungsweise zwar schrittweise in den Hintergrund, dennoch müssen im<br />
BewerberInnenverhalten offensichtlich vorhandene Hemmschwellen überwunden<br />
werden - etwa dergestalt: „Ich habe in meinem Alter von vornherein keine Chance.“<br />
Wenn es gelingen soll, die Anzahl Älterer an den Neueinstellungen zu erhöhen, dann<br />
setzt das ein aktiveres und engagierteres Bewerbungsverhalten bei den<br />
Stellensuchenden selbst voraus. Dieser Personenkreis ist von daher als eine<br />
eigenständige Zielgruppe der Sensibilisierungs- und Motivierungsarbeit seitens<br />
Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu betrachten.<br />
Ein zweites Ergebnis besteht darin, dass es neben „prinzipiellen“ Vorbehalten gegenüber<br />
Älteren seitens der Betriebe durchaus auch eine Reihe realer, plausibler Hemmnisse<br />
bei deren Neueinstellung gibt. Es liegen also durchaus auch objektive und so-<br />
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