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Teil 1 - Smart Region

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3. Widersprüchliches Verhalten der Unternehmen im Umgang mit „ihren“<br />

älteren MitarbeiterInnen<br />

Wurde bisher der Frage nachgegangen, wie die Unternehmen die Leistungen ihrer<br />

älteren Beschäftigten bewerten, soll nun diskutiert werden, wie mit dieser Personengruppe<br />

in der betrieblichen Praxis umgegangen wird. Wie engagieren sich die Firmen<br />

für den Erhalt und die Förderung der Leistungspotenziale „ihrer“ Älteren? Anhaltspunkte<br />

für den Umgang mit den in den Betrieben beschäftigten, also den „eigenen“<br />

Älteren bietet ebenfalls das im Jahre 2002 erhobene IAB-Betriebspanel. Der Fokus<br />

wurde dabei auf personalpolitische Maßnahmen gegenüber diesen Belegschaftsmitgliedern<br />

gerichtet. Damit kann Antwort darauf gegeben werden, ob Ältere heute eine<br />

Zielgruppe betrieblicher Personalpolitik sind. Das Antwortverhalten erweist sich als<br />

ein Gradmesser dafür, inwieweit die Unternehmen gegenwärtig für das Erfordernis<br />

sensibilisiert sind, auch die Leistungspotenziale dieser Beschäftigtengruppe zu<br />

fördern. Es gibt letztlich Auskunft über den bestehenden betrieblichen Handlungsbedarf<br />

vor dem Hintergrund der künftigen Alterung des Erwerbspersonenpotenzials.<br />

In Ostdeutschland führten 2002 lediglich 18% der befragten Firmen Maßnahmen für<br />

ihre älteren ArbeitnehmerInnen durch (Westdeutschland: 20% - vgl. Abbildung 6). In<br />

der Bilanz zeigt sich damit ein eher verhaltenes Engagement der Betriebe gegenüber<br />

ihren älteren Beschäftigten.<br />

Die Erklärungsansätze für solch eine Zurückhaltung der Unternehmen dürften vielfältig<br />

sein. Da die Älteren in ihrer Leistungsbereitschaft und –fähigkeit den Jüngeren in<br />

der Gesamtbilanz nicht nachstehen, wird offenbar kein gesonderter Handlungsbedarf<br />

gesehen. Damit könnte sich beispielsweise erklären, dass lediglich 2% der Betriebe<br />

in Ostdeutschland und 3% in Westdeutschland die Leistungsanforderungen der<br />

Arbeitsplätze für Ältere herabsetzen. Auch das Erfahrungswissen der Älteren könnte<br />

eine Rolle spielen. Sicherlich setzen die Firmen außerdem auf die Eigeninitiative der<br />

Älteren. Viele werden so argumentieren: Die Erfahrungen der Älteren einerseits und<br />

das Bemühen, den eigenen Arbeitsplatz so lange wie möglich behalten zu wollen<br />

andererseits, kombiniert mit der ausgeprägten Arbeitsmoral und Arbeitsdisziplin,<br />

bringen bei den älteren Beschäftigten ein hohes Maß an Eigeninitiative hervor.<br />

Schließlich ist dieses Verhalten der Betriebe einmal mehr im Kontext der bisherigen<br />

Frühverrentungspraxis zu betrachten. Da es bisher gängig war, viele Arbeitskräfte<br />

vorfristig in den Ruhestand zu verabschieden, wird sich auch ein betriebliches Den-<br />

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