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Teil 1 - Smart Region

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Ein Hemmnis in der fehlenden Ausrichtung auf eine regionale Arbeitsmarktpolitik wird<br />

vor allem darin gesehen, dass sich zu zahlreichen Forschungsfeldern ein völlig heterogener<br />

bzw. disperser Forschungsstand zeigt. Zudem gelingt es Ansätzen lokaler<br />

Ökonomie nicht, die in sie gesetzten Hoffnungen zu erfüllen. Doch ein wesentlicher<br />

Nutzen gerade in der Betrachtung der widersprüchlichen empirischen Erkenntnisse<br />

liegt in der lokalen oder regionalen Dimension. Die Komplexität moderner Arbeitsmarktphänomene<br />

erfordert einen Gestaltungsprozess auch auf räumlich überschaubarer<br />

Ebene (Hild 1997: 13). Durch die Problemnähe einer lokalen oder regionalen<br />

Beschäftigungspolitik, lassen sich Konzeptumsetzungen durch ein Maß an Betroffenheit<br />

und Problemnähe leichter gestalten. „<strong>Region</strong>ale Selbstorganisation – etwa im<br />

Bereich von regionalen Bündnissen für Arbeit oder der Arbeitslosenhilfe – erfordert<br />

bei den Betroffenen immer ein gewisses Eigeninteresse und einen erkennbaren Nutzen.<br />

Wird aber dieser von den Betroffenen erkannt, folgen häufig entsprechende<br />

Reaktionen. Diesen basisgesteuerten (bottom-up) Impulsen und lokalen Steuerungsmöglichkeiten<br />

wird eine größere Dauerhaftigkeit (Nachhaltigkeit) als hoheitlichen<br />

Formen (top-down) der Steuerung zugesprochen […]“ (Hilpert/Kistler 2003: 59).<br />

Lokale und regionale Beschäftigungsstrategien verfolgen vielfältige Zielsetzungen,<br />

wie unter anderem die Motivation und Integration bislang benachteiligter Gruppen auf<br />

dem Arbeitsmarkt, den Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit, die stärkere Berufseingliederung<br />

von Frauen oder die Förderung von lebenslangem Lernen und permanente<br />

Kompetenzentwicklung. Für die Organisation moderner, den zukünftigen Aufgaben<br />

angepasster Arbeitsmarktkulturen ist vor allem die regionale Ebene geeignet, da sie<br />

die komplexen Sachzusammenhänge überschaubarer werden lässt. Die räumliche<br />

Nähe der Akteure und Institutionen ermöglicht umfassende Lernprozesse, bereichsund<br />

trägerübergreifende Maßnahmen, die Steuerung von Arbeitsmarktprozessen<br />

sowie den schnellen und effektiven Austausch zwischen den Akteuren. In der Konsequenz<br />

richtet sich auch die Europäische Beschäftigungsstrategie zunehmend auf die<br />

regionale Ebene aus. 2<br />

Die erstrebte Umsetzung von Zielsetzungen in der Lösung der Arbeitsmarktprobleme<br />

führte in den letzten Jahren zu einer wahren Flut von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen,<br />

die auf die regionale und lokale Ebene zugeschnitten sind. Dies steht ferner<br />

2<br />

1997 wurde in Luxemburg im Rahmen der Einführung der Europäischen Beschäftigungsstrategie<br />

die beschäftigungspolitische Leitlinie zur Erstellung lokaler Aktionspläne von der EU eingeführt.<br />

Seitdem erfährt die lokale und regionale Dimension eine kontinuierliche Verstärkung in der<br />

Europäischen Beschäftigungspolitik.<br />

23

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