11.07.2014 Aufrufe

Teil 1 - Smart Region

Teil 1 - Smart Region

Teil 1 - Smart Region

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wenn nicht das zentrale Potenzial, um im Wettbewerb mit den USA und Asien konkurrenzfähig<br />

zu sein. Die Sachverständigengruppe unter dem Vorsitz von Wim Kok<br />

geht davon aus, dass zukünftig in der EU 30% der Arbeitskräfte unmittelbar bei der<br />

Erzeugung und Verbreitung von Wissen in verschiedenen Wirtschaftszweigen tätig<br />

sein müssen (Hochrangige Sachverständigengruppe 2004: 22). Die Bevölkerung im<br />

erwerbsfähigen Alter in der EU-15 setzte sich im Jahr 2003 aus etwa 37% Niedrigqualifizierten,<br />

43% mit mittlerer Qualifikation sowie 20% mit höherer Qualifikation zusammen.<br />

Den höchsten Anteil an niedrigqualifizierten Erwerbspersonen weisen vor<br />

allem die südeuropäischen Länder Portugal, Spanien, Italien und Griechenland auf.<br />

Der höchste Anteil an Hochqualifizierten findet sich dagegen in Finnland, Dänemark<br />

und Großbritannien (jeweils 27%). In Österreich und Deutschland liegen die Anteile<br />

der niedrigqualifizierten Erwerbspersonen bei 26 bzw. 23% und damit unter dem EU-<br />

Schnitt. Bei hochqualifizierten Personen liegt der Anteil in Österreich mit 14% jedoch<br />

deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, während er in Deutschland fast 21%<br />

aufweist (Europäische Kommission 2004). Auffällig ist dabei, dass die geschlechtsspezifischen<br />

Unterschiede in Deutschland im europäischen Vergleich am größten<br />

sind. Während von den Männern 24,3% eine hohe Qualifikation aufweisen, sind dies<br />

bei den Frauen nur 16,8%. Diese landes- bzw. geschlechtsspezifischen Unterschiede<br />

haben jedoch deutliche Konsequenzen für den Arbeitsmarkt: „In 2003, the average<br />

employment rate in the EU25 for the high-skilled was 82,5% […]. […] the average<br />

employment rate for the low-skilled being 46,6%“ (European Commission 2004: 32).<br />

Im Umkehrschluss ist die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden für niedrigqualifizierte<br />

Personen im erwerbsfähigen Alter mit 11,2% deutlich höher als für hochqualifizierte<br />

Personen (4,9%). Während in Österreich die Gefahr der Arbeitslosigkeit für<br />

niedrigqualifizierte Erwerbspersonen deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt<br />

(8,8%), zeigt sich die Gefahr der Arbeitslosigkeit in Deutschland durch ein zu geringes<br />

Qualifikationsprofil mit 15,7% sehr deutlich. Ursachen für die deutlichen Unterschiede<br />

innerhalb der EU im Qualifikationsprofil liegen zum einen in den Beschäftigungs-<br />

und Bildungssystemen, der Ausrichtung der Innovations- und Technologiepolitik,<br />

dem Fortschreiten des Strukturwandels in eine Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

und dem Erfolg der Bewältigungsstrategien zur Begleitung dieses<br />

Strukturwandels. Ein Indiz für das Auftreten von Problemen im Strukturwandel ist das<br />

verstärkte Auftreten von Arbeitsmarktungleichgewichten (mismatches), die von einer<br />

Suche nach Arbeitskräften mit bestimmten Anforderungsprofilen geprägt ist, während<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!