Teil 1 - Smart Region

markt nicht mehr zur Verfügung stehen müssen, von 50 auf 58 Jahre angehoben.
Auch in den Niederlanden wurden die Anforderungen an ältere Arbeitslose verschärft:
Brauchten sie bislang ab einem Alter von 57 ½ Jahren dem Arbeitsmarkt nur
noch passiv zur Verfügung zu stehen, müssen sie sich in Zukunft aktiv um eine neue
Arbeit bemühen, wobei prinzipiell der Bezug der Arbeitslosenunterstützung für ältere
Arbeitslose bis zum 65. Lebensjahr möglich ist.
In den Niederlanden wird dem Problem der ausgedehnten Frühverrentungspolitik
nicht zuletzt mit dem Abbau steuerlicher Vergünstigungen für den Vorruhestand
begegnet. Ähnlich wie in Deutschland werden finanzielle Anreize für Arbeitgeber
über steuerliche Einstellungsanreize und Subventionen gesetzt. Diese umfassen
direkte Zuschüsse und niedrigere Sozialbeiträge, beispielsweise in den Niederlanden
über eine rückläufige Altersentlohnung und in Deutschland über die Befreiung von
der Arbeitslosenversicherung bei Einstellung älterer Arbeitnehmer. Dem Ziel der
Bekämpfung des „Scheinruhestands“ dient auch die Kostenbeteiligung der
niederländischen Arbeitgeber an der Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer über 57 ½
Jahren. 32 In Finnland und Österreich laufen Renten, die wegen Arbeitslosigkeit
bezogen werden konnten, aus. Im Vereinigten Königreich und in Dänemark ist eine
intensivere Unterstützung der älteren Arbeitslosen für eine Rückkehr in den
Arbeitsmarkt vorgesehen. 33
4.4 Invaliditätsversicherung
In vielen Fällen sind auch Krankheit bzw. Invalidität der Grund für ein vorzeitiges
Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Laut Erhebungen der Europäischen
Kommission beziehen mehr als ein Fünftel der 60-64jährigen Männer in Irland,
Luxemburg, den Niederlanden, Finnland und Schweden Leistungen der Invaliditätsversicherung.
34 In diesem Zusammenhang spielen die Bedingungen am Arbeitsplatz
selbst eine große Rolle. Häufig sind gesundheitliche Probleme älterer Arbeitnehmer
(aber nicht nur dieser) auf schlechte Arbeitsbedingungen zurückzuführen, weshalb
eine ihren Bedürfnissen entsprechende Arbeitsgestaltung bzw. Rehabilitation nötig
ist. 35
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Vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2003c: 19.
Vgl. Social Protection Committee 2004: 16 f.
Vgl. Social Protection Committee 2004: 18.
Vgl. Behrendt 2003: 63.
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