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Teil 1 - Smart Region

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das garantiert, sich der Älteren bei Bedarf schnell und unkompliziert wieder<br />

entledigen zu können. Es ist von den Unternehmen also ein vielgliedriger<br />

Selektionsmechanismus entwickelt worden, der sicherstellt, dass nur so viele Ältere<br />

wie dringend benötigt Zugang finden.<br />

4.2 Gründe für die Nichteinstellung Älterer<br />

Auf den ersten Blick deuten diese Ergebnisse auf diskriminierende Praktiken<br />

gegenüber älteren Arbeitsuchenden hin. In Auswertung des IAB-Betriebspanels 2004<br />

ist es nun erstmals möglich, vorläufige Antworten zu geben, welche Motivation bei<br />

den Betrieben eine Rolle spielt, wenn sie ältere BewerberInnen nicht oder nur zu<br />

bestimmten Konditionen einstellen und worin die wichtigsten Gründe dafür liegen.<br />

Das maßgebliche Kriterium für die Beurteilung des Einstellungsverhaltens der Firmen<br />

war die zuletzt besetzte Stelle. 14% aller im ersten Halbjahr 2004 zuletzt besetzten<br />

Stellen fielen zu Gunsten älterer BewerberInnen aus, dementsprechend 86% auf<br />

jüngere. Gemessen am Anteil der über 50Jährigen an den Beschäftigten in<br />

Ostdeutschland von 24% (2004) wurden damit in den ostdeutschen Betrieben<br />

unterdurchschnittlich viele Ältere eingestellt. In Westdeutschland wurden sogar nur<br />

11% aller Stellen durch Ältere besetzt (bei einem Beschäftigtenanteil von 21% im<br />

Jahre 2004).<br />

Die Gründe für diese Situation sind vielfältig und relativieren bisherige Vorstellungen<br />

und Wertungen zum Einstellungsverhalten der Firmen. Eine erste zentrale Erkenntnis<br />

besteht interessanterweise darin, dass die Nichteinstellung keineswegs<br />

ausschließlich auf eine eventuelle restriktive Einstellungspraxis der Unternehmen<br />

zurückzuführen ist, sondern in nicht geringem Maße auch dem Verhalten der<br />

BewerberInnen selbst geschuldet ist. Denn für etwa drei Viertel (74%) aller im ersten<br />

Halbjahr 2004 zuletzt besetzten Plätze gab es von vornherein keine Bewerbungen<br />

seitens Älterer. Diese Größenordnung resultiert überwiegend aus dem individuellen<br />

Verhalten bei Bewerbungen (71%) und zum geringen <strong>Teil</strong> aus restriktiven<br />

Ausschreibungspraktiken der Unternehmen. Altersbegrenzte, das heißt ältere<br />

BewerberInnen von vornherein ausgrenzende Ausschreibungen, gab es nur in 3%<br />

der Betriebe. Zum anderen entschieden sich weitere 12% der Unternehmen infolge<br />

betriebsinterner Gründe gegen eine Einstellung Älterer (vgl. Abbildung 8).<br />

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