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Teil 1 - Smart Region

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4. Betriebliche Sicht- und Verhaltensweisen gegenüber Älteren<br />

- Eine Bestandsaufnahme für Ostdeutschland -<br />

Monika Putzing, Jürgen Wahse, SÖSTRA<br />

Alle Prognosen zur demografischen Entwicklung lassen in den nächsten 50 Jahren<br />

auch für Deutschland einen spürbaren demografischen Wandel erwarten. Wesentliche<br />

Konsequenz dieser Prozesse wird die Zunahme des Durchschnittsalters der<br />

Bevölkerung sowie des Erwerbspersonenpotenzials sein. Die deutsche Bevölkerung<br />

wird bis zum Jahr 2050 um ca. sieben Jahre altern. 1 Allerdings wird diese Entwicklung<br />

nicht voll auf die Alterung der Betriebsbelegschaften durchschlagen, dennoch<br />

altern auch diese – und zwar um etwa zwei Jahre. Angesichts der bereits zu Beginn<br />

der 1990er Jahre eingeleiteten Veränderungen zur Regelung des Renteneintrittsalters<br />

– dabei wird von einem Paradigmenwechsel, dem Übergang von der Früh- zur<br />

Spätverrentung gesprochen 2 – werden dem Arbeitsmarkt künftig nicht nur mehr<br />

ältere Personen zur Verfügung stehen, sie werden zudem auch länger als bisher im<br />

Erwerbsleben verbleiben.<br />

Mit der politischen Neujustierung der Rentenregelung ist auch eine stärkere Hinwendung<br />

der sozialwissenschaftlichen Forschung zur Thematik „Ältere im Erwerbsleben“<br />

in Deutschland festzustellen. Die größte Herausforderung, die von dieser gegenwärtig<br />

zu bewältigen ist, dürfte wohl darin bestehen, Strategien und methodische<br />

Vorgehensweisen zu entwickeln, damit dieses Thema in seiner Bedeutung erkannt<br />

und in der Folge in konkretes praktisches Handeln umgesetzt wird.<br />

Die Bedingungen dafür gestalten sich in Deutschland derzeit noch immer nicht sehr<br />

günstig. Die jahrzehntelange Frühverrentungspraxis, die unter anderem in der nach<br />

wie vor sehr geringen Erwerbsquote 3 dieser Personengruppe ihren Niederschlag fin-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland wird 2050 voraussichtlich 48 Jahre betragen,<br />

gegenwärtig liegt es bei 41 Jahren. In Ostdeutschland altert die Bevölkerung ebenfalls um<br />

sieben Jahre, allerdings vollzieht sich der Alterungsprozess ausgehend von einem deutlich höheren<br />

Durchschnittsalter. Dieses liegt derzeit bei 43 Jahren, im Jahr 2050 voraussichtlich bei fast 50<br />

Jahren. Eigene Berechnungen auf Grundlage: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bevölkerung<br />

Deutschlands von 2002 bis 2050. 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden:<br />

Juni 2003.<br />

Der Terminus Frühverrentung meint den Austritt älterer Erwerbspersonen aus dem Arbeitsleben<br />

deutlich vor Erreichen des gesetzlich festgelegten Renteneintrittsalters. Spätverrentung bedeutet<br />

vor diesem Hintergrund den Renteneintritt zum Zeitpunkt des gesetzlich fixierten Alters.<br />

Erwerbsquote = Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung in der jeweiligen Altersgruppe<br />

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