VI. GESCHICHTE - J.A. Stargardt
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<strong>VI</strong>. <strong>GESCHICHTE</strong><br />
(Römisch-deutsche Kaiser)<br />
„vous me trouvere decrepite mes cela ne fay rien“<br />
1098 — FRANZ I., Gemahl Maria Theresias, Begründer des Hauses Habsburg-Lothringen,<br />
1708 – 1765. E. Br. m. U. O. O. 10.<strong>VI</strong>.1764. 4 2 ⁄3 S. 4 o . Leicht tintenfleckig, minimale Randläsuren;<br />
Spuren von Tintenfraß. (600.—)<br />
Galanter Brief an seine langjährige vertraute Korrespondentin (die in Neapel lebende Generalswitwe Gräfin<br />
Beatrice de L i g n i v ille), die seine Einladung zur Hochzeit seines Sohnes, des späteren Kaisers Leopold<br />
II. (im August des nächsten Jahres in Innsbruck) angenommen hatte.<br />
Er freue sich, die Gräfin, die ihre Jugend am lothringischen Hof verbracht hatte, nach 26 Jahren wiederzusehen;<br />
auch seinem Bruder Herzog Karl Alexander und seiner Schwester Anna Charlotte werde sie<br />
in Innsbruck wieder begegnen („ma soeur et frer ceron osi dela parti“).<br />
Der Kaiser erinnert an die gemeinsamen Zeiten und schreibt, sie werde ihn gealtert, aber zufrieden finden.<br />
„... vous me trouvere decrepite mes cela ne fay rien je vas toujour mon tren otan que mon age me<br />
le permet ce qui net pas bocoup mes je vous menere a ma plas de la jeunesse et je croua savoyre de tout<br />
ceux que jamenere lequel de mes anfan vous reviendra le plus conossan un peux votre you ...“ („... vous<br />
me trouverez décrépit mais ce ne fait rien. Je vais toujours mon train autant que mon age me le permet,<br />
ce qui n’est pas beaucoup mais je vous menerai à ma place de la jeunesse et je crois savoir de tout ceux<br />
que j’amenerai lequel de mes enfants vous reviendra le plus connaissant un peu votre joue ...“).<br />
Ferner über gemeinsame Bekannte, die er in Frankfurt a.M. anläßlich der Wahl und Krönung seines Sohnes<br />
Joseph zum Römischen König getroffen habe. Am Schluß noch einmal über das bevorstehende Wiedersehen,<br />
bei dem er auch die Tochter der Gräfin kennenlernen werde, die ihr, wie er hoffe, ähnele; er<br />
müsse bekennen, daß von seinen 11 (überlebenden) Kindern keines ihm ähnlich sehe – „chacun a pri<br />
quelque chos de moy mes ce partage fay J’ay que pas un seul ne me resamble ...“<br />
1099 — MARIA THERESIA, Gemahlin des Vorigen, Tochter Kaiser Karls <strong>VI</strong>., 1717 – 1780.<br />
Gedruckter Br. m. U. Wien 22.X.1746. 1 1 ⁄3 S. folio. Mit papiergedecktem Siegel und Adresse.<br />
Leicht fleckig, kleiner Randeinriß. (250.—)<br />
An den Probst Frigdiano des Augustiner-Chorherrenstifts zu Herzogenburg, den sie zu dem auf den 7. November<br />
einberufenen Landtag nach Wien lädt; sie wolle dort mit den Ständen beraten, „wie die unentbehrliche<br />
erfordernussen zu ergäntz- und verpflegung Unserer zahlreichen Kriegs-Völcker aufzubringen“ sei.<br />
Beiliegend eine gedruckte Urkunde, Wien 16.III.1769, betr. die Bekämpfung von „Hornvieh-Seuchen“<br />
(Defekte).<br />
1100* — JOSEPH II., ältester Sohn und Mitregent Maria Theresias, 1741 – 1790. Br. m. U.<br />
„Joseph Corr[egens]“. Wien 31.V.1772. 3 ⁄4 S. 4 o . (250.—)<br />
Als Mitregent seiner Mutter Maria Theresia an einen Feldmarschall (Name gelöscht), der die Schildwachen<br />
von Schönbrunn zur Ordnung rufen lassen solle.<br />
„... Das Burg Thor ist, wie alle andere Thöre, Winter und Sommer ... offen zu laßen, damit bey Tag und<br />
Nacht die Leute, und Wägen frey durchpassiren können. Sie werden auch denen zwei Staabs-Officiern<br />
von denen hier garnisonirenden zwey Grenadier Bataillons anbefehlen, daß Sie in Schönbrunn ... die<br />
Schildwachten benachrichtigen, daß Sie sich nicht mehr auf ihren Posten bald rechts, bald links herum<br />
kehren, sondern vorschriftsmäßig, es möchte eine Herrschaft kommen, woher sie wolle, sie immer Front<br />
gegen diejenige Seiten, auf welcher Sie aufgeführet seyn worden, machen, und allda praesentiren; überhaupt<br />
aber alle neuen und kindischen Erfindungen bey Seiten laßen.“<br />
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