<strong>VI</strong>. <strong>GESCHICHTE</strong> (Österreich) 1020* — STAATSMÄNNER und Diplomaten. – Über 60 Autographen, darunter zahlreiche eigenhändige Briefe, zum Teil mit Siegeln und Adressen. (1.200.—) Darunter Briefe im Namen der Kaiser Matthias (1617), Leopold I. (2, 1678 und 1690), Karl <strong>VI</strong>I. (1742) und Maria Theresia (Patent, 1756) sowie Briefe von Vertretern der hochadeligen Familien Andrassy, Auersperg, Bombelles, Buol, Colloredo, Czartoryski, Czernin, Dietrichstein, Esterhazy, Fürstenberg, Gall, Hardegg, Harrach, Jablonowski, Kinsky, Kolowrat, Lamberg, Lichnowsky, Metternich, Plettenberg, Radziwill, Waldstein und Windisch-Graetz. Beiliegend über 120 weitere Briefe und Urkunden, vielfach von Angehörigen des hohen Adels, 16. bis 19. Jahrhundert, zum Teil ebenfalls mit Siegeln und Adressen, und ein Pappband (folio, defekt), mit Blatt 268 bis 332 einer zum Teil handgeschriebenen „Nürnberger Chronik“, umfassend Ereignisse von 1552 bis 1602. 1021* — STAATSMÄNNER und Generale. – 12 Autographen, meist e. Br. m. U. (300.—) Die Staatsmänner und Politiker Albert Graf Apponyi (Budapest 1923), Max Wladimir von Beck (Typoskript m. U.), Wenzel Anton Fürst von Kaunitz-Rietberg (Br. m. U., Wien 1787), Stefan von Licht (Wien 1913), Karl Lueger (2, Wien 1875 und 1888), Karl Rechbauer (Wien o. J.), Wilhelm Schaup (Wien 1879) und Anton von Schmerling (1863) sowie die Generale Heinrich von Hess (Wien 1859), Franz Heinrich Graf Schlick (Brünn 1852) und Karl von Zeisberg (Wien 1846). – Beiliegend ein Br. m. U.u.E. von Maximilian Joseph von Somerau-Beeck, Fürstbischof von Olmütz (Olmütz 1852). 1022 PÄPSTE. – CLEMENS III., vormals Paolo Scolari; erreichte durch den mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa geschlossenen Vertrag von Straßburg die Rückgabe des Kirchenstaates und förderte den Dritten Kreuzzug, reg. 1187 – 1191. Konsistorialbulle mit den eigenh. Handzeichen des Papstes: dem Kreuz in der Rota und dem „E“ in „Ego“, sowie den eigenh. Unterschriftskreuzen des Kardinalbischofs Theobald von Ostia und Velletri sowie von 4 Kardinalpriestern und 5 Kardinaldiakonen. Datiert: „Datum Laterani per manum Moysi Lateranensis canonici vices agentis cancellarij V kalendas Marcij Indictione sexta incarnationis dominice anno M C LXXX<strong>VI</strong>I“ (26.II.1188 [sic!]). Groß-quer-folio. Starkes Pergament. Ohne das Siegel. Wohlerhalten. (8.000.—) An den Abt Hugo IV. von Clermont und den Konvent des Klosters C luny („Clemens episcopus servus servorum dei dilectis filiis Hugoni abbati monasterii Cluniacensis eiusque fratribus tam presentibus quam futuris regularem vitam professis in perpetuum memoriam“). Der eigentliche Urkundentext beginnt mit den Worten „Gloriosa et admirabilis divine providentia maiestatis ad hoc diversos gradus et ordines in ecclesia sua constitute“ und enthält die Bestätigung der von Papst Eugen III. (1147) angeordneten Besitznahme des Klosters Baulme („Balmensis Monasterum“) durch das Kloster Cluny zur Strafe „pro rebellione contumacia et offensa quam Balmensis monasterij abbates et fratres adversus sanctam Romanam exercuerunt ecclesiam“. – Mit Erwähnung seiner Vorgänger Eugen III. und Urban III. Das Benediktinerkloster Baulme war das „Mutterkloster“ von Cluny. Aus dem ersten Jahr seines Pontifikats. – Unter den unterzeichnenden Kardinaldiakonen ist auch der nachfolgende Papst Cölestin III. (Giacinto Boboni-Orsini). Bullarium Cluniacense S. 88f; Jaffe-Löwenfeld Nr. 16155. Wie die folgenden von größter Seltenheit. 508
<strong>VI</strong>. <strong>GESCHICHTE</strong> Nr. 1022 Papst Clemens III., 1188 509