VI. GESCHICHTE - J.A. Stargardt
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<strong>VI</strong>. <strong>GESCHICHTE</strong><br />
(Alba)<br />
„... Dieweil ... alle außlendische Kriegswerbungen in der Sachßischen Landtsarth zum hochsten verbetten,<br />
und die Bevelshaber und werber der Knecht vertrieben werden, Und dan uber das alles mitlerweil<br />
solcher verzuglichen Werbung die ungelegene wintterliche Zeit uff den Halß gefallen, das man sich nunmehr<br />
zu Velde weiter nicht behellfen kan, So sein wir in betrachtung oberzelter ursachen Im namen des<br />
Almechtigen dahin entschlossen, solche Werbung für dizmal einzustellen, und deiner Person obligender<br />
schwachait halb, gnediglich zuverschonen, mit dem fernern gnedigen erbietten, Da wir uff khunfftigen<br />
früeling ferner Kriegsvolckh notturfftig dich neben deinen underhaubtleuthen alßdan mit allen gnaden<br />
zubefurdern.<br />
Und dieweil deine underhaubtleuthe ... villeicht in Jetziger Irer Werbung etlichen uncosten angewendt<br />
mögen haben, So seindt wir gnediglich zufrieden, das deinen underhaubtleuten die drey thausent cronen<br />
Jungst empfangnen Lauffgelts ... zu glaichem thail verpleiben ...“<br />
Mit Gegenzeichnung des Leitenden Staatssekretärs Urban Scharberger. In diesem Jahr begann in den Spanischen<br />
Niederlanden unter der Führung Wilhelms von Oranien der Aufstand gegen die Fremdherrschaft.<br />
Jagdglück<br />
804 ANHALT-DESSAU. – LEOPOLD I., Fürst, preußischer Feldmarschall; der „Alte Dessauer“,<br />
1676 – 1747. Br. m. U. und fünfzeiliger e. Nachschrift. Dessau 2.I.1743. 1 3 ⁄4 S. gr.-4 o . Etwas<br />
gebräunt und fleckig, kleine Faltenrisse, Montagespuren. (350.—)<br />
An General Heinrich Karl von der Marwitz, dessen Glückwünsche zu dem „gegenwärthigen Jahres-Wechsel“<br />
er erwidert.<br />
In der e. Nachschrift: „Ich habe diesen herbst 40 hirsche ... gefangen, und ... nach dem 222 Hasen gehetzett<br />
und damit das 66. Jahr beschloßen / daraus EE werden ersehen das ich bey meinen ahlter noch tun<br />
kan“.<br />
Ehesachen<br />
805 BADEN. – MARIA MAGDALENA, Markgräfin von Baden-Baden, geb. Gräfin von Oettingen-Baldern,<br />
zweite Gemahlin von Markgraf Wilhelm, Erzieherin von Markgraf Ludwig Wilhelm,<br />
1619 – 1688. E. Br. m. U. Baden 25.<strong>VI</strong>.1660. 2 S. quer-8 o . Mit Siegelresten und Adresse.<br />
Kleine Randschäden und Einrisse. (300.—)<br />
Köstlicher Brief an ihre Nichte Gräfin Maria Franziska von Kronberg geb. Gräfin von Oettingen-Baldern<br />
(1634 – 1686) wegen deren Eheproblemen.<br />
„... ich hoff es solle sich mitt meiner liben base dergestaltt gebesertt haben, das sie völig restiduirtt sey,<br />
ich schikh ... Copia von ihrs Herrn schreiben an mein[er] base f[rau] muter“ (Gräfin Eleonora zu Helfenstein<br />
geb. Gräfin zu Fürstenberg) / „Da wertt sie den ihnhallt vernemen. wie das mein[er] base herr<br />
allein ihr[er] f[rau] muter die schultt giebtt, das sie sich von ihme wol[le] separiren / hatt dero wegen<br />
dis[e] Briefe an sie las[sen] abgehen, ihr[e] resolution tzu vernemen. mein h[err] gemahl, meintt sie<br />
sol[le] i[h]m andtworten, doch stet mein[er] base frei / allein wertt er sich me[h]r pigiren wan er gar<br />
nix von ihr hörtt. ich woltt tzuvor liber tzu frieden alß unfrieden helffen ...“<br />
Die 1653 geschlossene Ehe mit Graf Kraft Adolf Otto von Kronberg wurde 1662 geschieden.<br />
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