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Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...

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Fachtagung <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> 2010<br />

Die wirklich bedrohlichen Satanskulte, so ist die Marburger Religionswissenschaftlerin<br />

Adelheid Herrmann-Pfandt überzeugt, operieren im Geheimen. Der<br />

Sektenbeauftragte der rheinischen Landeskirche, Andrew Schäfer, warnt dagegen<br />

vor Panikmache. Schwere Verbrechen im Zusammenhang mit Satanismus<br />

seien bislang nicht nachzuweisen. Der organisierte Satanismus zähle in<br />

Deutschland ohnehin nur wenige hundert Mitglieder.<br />

Wie gefährlich Satanskulte tatsächlich sind, darüber gehen die Einschätzungen<br />

bei Polizei, Sektenexperten und Psychotherapeuten weit auseinander. Viele<br />

Therapeuten verweisen auf die Berichte ihrer Patienten. Da wird von Ekeltraining<br />

erzählt oder von verborgenen Frühabtreibungen, die für Menschenopfer<br />

benutzt würden. Nach Angaben der Polizei konnten jedoch bislang kaum Straftaten<br />

im Zusammenhang mit Satanskulten nachgewiesen werden. In der Polizeistatistik<br />

werden Verbrechen mit einem rituellen Hintergrund allerdings nicht<br />

gesondert erfasst.<br />

Der Okkultismus-Experte der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,<br />

Matthias Pöhlmann, plädiert denn auch dafür, weder zu dramatisieren<br />

noch zu bagatellisieren. Dass Satanisten dabei wären, die Gesellschaft zu unterwandern,<br />

hält er für eine Verschwörungstheorie. Die Erfahrungen der Opfer<br />

müssten jedoch ernst genommen werden. Erinnerungen könnten sich nach<br />

starken <strong>Gewalt</strong>erlebnissen allerdings auch verändern, ohne dass es den Opfern<br />

bewusst sei, sagt Pöhlmann. "Manche kleiden ihre <strong>Gewalt</strong>erfahrungen in Satanismus-Muster,<br />

um zum Ausdruck zu bringen, welch tiefen Schmerz sie erlebt<br />

haben."<br />

Nicki halfen mehrere Therapien und auch die Pflegefamilie, in der sie später<br />

aufwuchs. Heute will sie mit einem von ihr gegründeten Selbsthilfeverein und<br />

ihrer Internetseite http://lichtstrahlen.opfernetz.de anderen Opfern Mut machen.<br />

Wichtig sei es, sich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen<br />

haben. "Das größte Problem ist ja, dass einem niemand glaubt", sagt sie.<br />

Internet: www.evkb.de; http://lichtstrahlen.opfernetz.de<br />

Hierzu hat epd-bild Fotos "Satanisten-Aussteiger" über mecom-Bildfunk verbreitet;<br />

auch abrufbar unter www.epd-bild.de und Tel.: 069/58098-197<br />

epd-West spi igl<br />

Anregungen und Wünsche<br />

(Im Rahmen der Tagung wurden Karten mit folgender Frage verteilt:)<br />

Was ist, wenn alles optimal läuft, als bestes Ergebnis denkbar:<br />

Das Ergebnis:<br />

• Eine weitere Tagungen, um die Thematik zu vertiefen und Netzwerke<br />

ausbauen zu können<br />

• Ein Tabu ist endlich gebrochen; weiter machen!!!<br />

• Vernetzung von Helfern<br />

• Tieferes Verständnis für die Hintergründe der rituellen <strong>Gewalt</strong><br />

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