Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...

Fachtagung Rituelle Gewalt 2010
Wenn wir diese Beispiele mit der Arkandisziplin und den vielen Formen
bewusster Irreführung und Demütigung der Kinder in satanistischen Kulten
vergleichen, dann wird deutlich, dass die Verzweiflung, das Ausgeliefert-
sein und die Demütigung, das Leben satanistisch missbrauchter Kinder
prägt, auch und insbesondere derjenigen, die in den Ritualen getötet wer-
den, ein spezifisches Kennzeichen moderner destruktiver Kulte ist. Auf-
grund des weitgehenden Fortfalls der Ehrung und Selbstbestätigung der
Opfer im Zuge destruktiver Rituale ist auch zu vermuten, dass die Trauma-
tisierung Überlebender durch Rituelle Gewalt hier zumindest graduell
schlimmer war bzw. ist.
Sadismus contra Schonung des Opfers. Verbunden mit diesem Aspekt
ist ein anderer, der sich auf den Grad des im Ritual angewandten Sadis-
mus bezieht. Aus traditionellen Menschenopfern, z. B. dem Kinderopfer
der Inkas, ist bekannt, dass man den zu opfernden Kindern überflüssige
Schmerzen zu ersparen suchte und sie in der Regel wohl schon bewusst-
los waren, bevor sie lebendig begraben wurden. Demgegenüber wird in
satanistischen Ritualen die Gewalt gegen die Opfer so grausam und quä-
lend wie möglich ausgeübt, schmerzstillende Mittel sind verpönt, und dass
die Täter sich an den Qualen der Opfer weiden, gehört zu den charakteris-
tischsten Merkmalen der satanistischen Gewaltritualistik.
4.3. Innere Motive
Eher als die äußeren sind die inneren Motive dazu angetan, die Kontinui-
tät zwischen traditionellen und modernen Menschenopferpraktiken zu er-
weisen.
Streben nach Macht. Den "angstlösenden Machtrausch", das Streben
nach Unsterblichkeit und absoluter Macht, das das archaische Menschen-
opfer beherrscht, finden wir im Satanismus wieder. Stellvertretend zitiere
ich den Experten für destruktive Kulte und Rituelle Gewalt Ingolf CHRISTIAN-
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