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Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...

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Fachtagung <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> 2010<br />

entsteht dadurch, dass Frauen und Mädchen sich durch die künstliche<br />

Wiederherstellung eines Hymens einem schmerzhaften – und für unsere<br />

Kultur unsinnigen – Eingriff unterziehen, um Bestrafungen durch Familienmitglieder<br />

zu entgehen. Die Medizinerin hatte den Eingriff mit diesem<br />

eigenen inneren Konflikt durchgeführt. Es wurde die Notwendigkeit deutlich,<br />

dass solche Themen in Kliniken diskutiert werden müssen. (siehe dazu<br />

auch die aktuelle EMMA, die dieses Thema im Sinne der betroffenen<br />

Frauen aufgreift).<br />

Frage zum Umgang mit den Zeugen Jehovas<br />

Eine Frage, die den Blick auf eine andere Problematik erweiterte, richtete<br />

sich auf den Umgang von Medizinern mit Zeugen Jehovas, die eine Bluttransfusion<br />

auch bei schweren Operationen ablehnen. Auch hier wurde<br />

auf die Notwendigkeit von Vernetzung, Supervisionen, aber auch der Positionierung<br />

der Klinikleitung hingewiesen.<br />

Da diese Frage von einer Medizinerin gestellt wurde, würde daran beispielhaft<br />

deutlich, wie vorteilhaft die Vernetzung für alle Beteiligten sei: Die<br />

Therapeuten könnten (z.B. im Umgang mit der Zeugen-Jehova-<br />

Problematik) helfen und seien auf der anderen Seite immer wieder auf die<br />

unkomplizierte Hilfe von Medizinern - vor allem Frauenärztinnen - angewiesen.<br />

Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit (2)<br />

von Claudia Fischer, Freie Journalistin<br />

Unsere Arbeitsgruppe war klein: Außer mir noch zwei interessierte Frauen.<br />

Eine aus einer Beratungsstelle, die andere eine Journalisten-Kollegin. Unser<br />

Austausch war entsprechend intensiv möglich.<br />

Die dringendste Frage war: Wird man von Tätern bedroht, gerät man in ihr<br />

Fadenkreuz, wenn man sich in die Öffentlichkeit wagt? Ja, solche Fälle<br />

gibt es, häufig aber ist Öffentlichkeit auch ein sehr guter Schutz für die Opfer.<br />

Nicki zum Beispiel, die sich 2001 in einem ARD-Feature mit als erste<br />

prominent als Opfer eines satanischen Kultes geoutet hat, ist seit der Ausstrahlung<br />

des Filmes von den Tätern komplett in Ruhe gelassen worden.<br />

Wichtig ist dabei, ausreichend groß in der Öffentlichkeit zu sein bzw. die<br />

Kontakte zu halten. So ist es z.B. unter Umständen hilfreich, am Telefon<br />

oder in öffentlichen Situationen laut zu verkünden „Und wenn mir jemals<br />

was passieren sollte, weiß die Polizei / wissen die Medien auch gleich, aus<br />

welcher Richtung das kommt.“ Dieser Schutz gilt auch für JournalistInnen<br />

oder BeraterInnen.<br />

Teilweise lassen sich mit PolizistInnen oder KollegInnen auch Codes und<br />

Regeln der Zusammenarbeit verabreden. z.B. sagte mir eine Polizistin:<br />

„Ich darf Ihnen keine Namen aus den Akten nennen, aber wenn Sie mir<br />

einen Namen nennen, den ich kenne, werde ich nachfragen „Woran recherchieren<br />

Sie noch mal?“ Und dann wissen Sie Bescheid.“<br />

Regeln der Zusammenarbeit sollten auch RechercheurInnen oder ÖffentlichkeitsarbeiterInnen<br />

verabreden. Wie weit gehen wir? Begleiten / Verfolgen<br />

wir Opfer an Tatorte oder bis in die Nähe von Täterkontakt? Welcher<br />

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