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Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...

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Fachtagung <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> 2010<br />

Misstrauen muss als verständlicherweise gegeben akzeptiert werden. Ein<br />

Minimum an Vertrauen muss bewusst erarbeitet werden und immer wieder<br />

durch gute Erfahrungen wachsen können.<br />

7. Arbeit mit Programmierungen<br />

Oft sind Betroffene <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong> von klein auf brutalen Konditionierun-<br />

gen und Programmierungen ausgesetzt. Programme bestehen aus anein-<br />

ander gereihten konditionierten Handlungen, die ein von den Tätern defi-<br />

niertes Ziel haben. Es gibt verschiedene Programme: Anti-Hilfe-<br />

Programme, Anti-Polizei-Programme, Rückkehrprogramme, Schlafent-<br />

zugsprogramme, Essprogramme, Selbstverletzungsprogramme, Suizid-<br />

programme. Durch gezieltes Auslösen der Programme seitens der Täter<br />

laufen sie unbeeinflussbar ab. Die Täter wollen damit verhindern, dass ei-<br />

ne Betroffene die Gruppierung verlässt. Die Programme dienen außerdem<br />

dazu, Hilfe zu verhindern oder zu erschweren, den Alltag zu destabilisie-<br />

ren und unterstützende Maßnahmen unmöglich zu machen. Therapie im<br />

Rahmen von Ausstiegsbegleitung muss verbunden sein mit äußeren<br />

Schutzmaßnahmen: Schutz vor den Tätern und vor Gefahren aus dem In-<br />

neren. Notfallpläne und Vereinbarungen zum Umgang mit entstehenden<br />

Gefahren müssen erstellt und eingehalten werden. Programmierungen<br />

müssen oft in schneller Folge mit Traumakonfrontationen aufgelöst wer-<br />

den. Die in die Programme verstrickten Persönlichkeiten der Betroffenen<br />

müssen aus den traumatischen Situationen herausgeholt und im Hier und<br />

Heute orientiert werden. Dabei bewährt sich eine Zusammenarbeit mit in-<br />

formierten Innenpersonen, den Weisen, inneren ProgrammiererInnen und<br />

Persönlichkeiten, die sich an „Knotenpunkten“ der Programme befinden.<br />

Konditionierung und Programmierung soll näher dargestellt werden, dazu<br />

zitiere ich einen Auszug aus dem Handbuch <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> (2010):<br />

„Pawlow (1849–1936) erforschte zu Beginn des letzten Jahrhunderts Kon-<br />

ditionierungsprozesse an Tieren. Bekannt ist sein Hundeversuch: bei der<br />

Fütterung eines Hundes wurde parallel ein Klingelton vermittelt. Dieser<br />

akustische Reiz wurde zeitlich mit dem Anblick und Geruch des Futters<br />

verbunden. Anblick und Geruch des Futters lösen beim Hund die Produk-<br />

tion von Speichel aus. Nach mehrfacher Wiederholung dieser Reizkombi-<br />

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