Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...
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Fachtagung <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> 2010<br />
nerell beinhalten integrative Herangehensweisen nach meiner Erfahrung<br />
einen guten Fundus an kreativer Auswahl für die verschiedenen Konstella-<br />
tionen der Störungen und Belastungen bei Betroffenen <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong>.<br />
Bei der Emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline<br />
Typ F60.31 gibt es die meisten Überschneidungen der Symptomatik mit<br />
den dissoziativen Störungen. Stabilisierende und beruhigende Methoden<br />
und Techniken sind hilfreich, so auch die DBT nach Linehan (1996).<br />
Die Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung F60.6 weist in<br />
ihrer Symptomatik auf Elemente in Gruppen <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong> hin. Dort gel-<br />
ten hohe Ansprüche an Funktionalität und Perfektion, Fehler und Versa-<br />
gen sind in satanistischen Gruppierungen untersagt. Dies wird von Betrof-<br />
fenen hart gelernt, und eine Nachsicht sich selbst und Fehlern gegenüber<br />
muss erarbeitet werden. Die damit verbundenen Denkstrukturen müssen<br />
korrigiert werden. Mit besonders betroffenen Persönlichkeiten einer DIS<br />
muss gesondert gearbeitet werden.<br />
Eine Ängstlich (vermeidende) Persönlichkeitsstörung F60.6 entspricht<br />
dem Wunsch von Gruppen <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong>, ihre Mitglieder von der Ge-<br />
sellschaft fern zu halten. Betroffene müssen sich einen eigenen Platz in<br />
der Gesellschaft erobern und individuell definieren, wie er aussehen soll.<br />
Probleme mit Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl bei einer Abhängi-<br />
gen (asthenischen) Persönlichkeitsstörung F60.7 dienen Gruppen Ri-<br />
tueller <strong>Gewalt</strong> zur Kontrolle über ihre Mitglieder. Entsprechende therapeu-<br />
tische Maßnahmen zur Verbesserung von Selbstwertgefühl und Selbstbe-<br />
wusstsein reduzieren die Selbstwertproblematik. Die therapeutische Be-<br />
ziehung kann wie bei allen anderen Persönlichkeitsstörungen als Lernfeld<br />
für Veränderungen dienen.<br />
Verhaltensauffälligkeiten und Fehlkognitionen verwundern bei Betrof-<br />
fenen <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong> nicht. Bei einer DIS können verschiedene Persön-<br />
lichkeiten unterschiedlich betroffen sein. Auffälligkeiten und falsche Denk-<br />
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