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Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...

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Fachtagung <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> 2010<br />

sich rechts der Mittellinie bei den traumatisierten Persönlichkeiten finden.<br />

Viele Persönlichkeiten sind ganz oder teilweise amnestisch anderen Per-<br />

sönlichkeiten gegenüber. Dies gilt auch für ein Co-Bewusstsein über die<br />

Mittellinie hinweg. Die traumatisierten Persönlichkeiten sind stärker und<br />

einflussreicher als die Alltagspersönlichkeiten, haben sie doch im Gegen-<br />

satz dazu die Extremsituationen ausgehalten und bewältigt. Sie können<br />

eher Kontakt in den Alltag aufnehmen als umgekehrt. Folgerichtig ist ein<br />

erforderlicher Ausstieg aus Gruppen <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong> eher als Teamleis-<br />

tung vieler Persönlichkeiten eines inneren Systems umsetzbar. Allein mit<br />

der Alltagspersönlichkeit ist dies wegen der mit einem Ausstieg verbunde-<br />

nen Belastungen nach meinen Erfahrungen kaum möglich. Oft überneh-<br />

men starke Persönlichkeiten die Umsetzung eines Ausstiegs und lassen<br />

Alltagspersönlichkeiten in der Innenwelt, um sie nicht zu überfordern.<br />

Nach meiner Erfahrung ist ein Ausstieg eher in einer Kooperation mit den<br />

täteridentifizierten Persönlichkeiten und den „Weisen“ umsetzbar. Wenn<br />

eine Programmierung erfolgt ist, sind Programmiererpersönlichkeiten zu-<br />

sätzlich sehr hilfreich. In einer Kooperation können diese Persönlichkeiten<br />

das innere System am ehesten einschätzen und den Ausstieg gemeinsam<br />

mit der Therapeutin koordinieren.<br />

5. Bedeutung von Traumakonfrontationen<br />

Als Verhaltenstherapeutin bin ich konfrontative therapeutische Arbeit ge-<br />

wöhnt. In Traumakonfrontationen nutzt man die Elemente von Flashbacks,<br />

um die ihnen zu Grunde liegenden belastenden Situationen zu bearbeiten,<br />

sie gezielt ins Bewusstsein zu holen und wahrzunehmen, dass dies vorbei<br />

ist. Als Körpertherapeutin kenne ich vielfache Methoden zur intensiven<br />

Bearbeitung belastender Emotionen unter Einbeziehung von Körperreakti-<br />

onen. Entwicklungspsychologische Kenntnisse helfen bei der Einschät-<br />

zung von Entwicklungsstand und den dazu gehörenden Wahrnehmungs-<br />

möglichkeiten und –grenzen kindlicher Persönlichkeiten sowie ihrer typi-<br />

schen Körperreaktionen. Wissen um Rituale und belastende Taten im Be-<br />

reich <strong>Rituelle</strong>r <strong>Gewalt</strong> ermöglicht eine weitgehende Einschätzung von Be-<br />

lastungen im Zusammenhang mit Reaktionen des Körpers, der Emotionen<br />

und der Denkstrukturen. Diese fachlichen Hintergründe erleichtern den<br />

Umgang mit Traumakonfrontationen, die bei einer ausreichenden Reali-<br />

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