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Doku-Rituelle Gewalt 24.06.2010 - Diakonie Rheinland-Westfalen ...

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Fachtagung <strong>Rituelle</strong> <strong>Gewalt</strong> 2010<br />

Zusammenfassung der Arbeitsgruppe 1 Ärzte und Therapeuten<br />

Leitung: Claudia Fliß<br />

Fragen: 1. Mit welchen Hemmungen, Ängsten und Tabus bin ich konfrontiert?<br />

2. Welche Erfahrungen habe ich gemacht?<br />

3. Wie überwinde ich die Sprachlosigkeit?<br />

4. Was brauche ich für meine Arbeit in Bezug auf das Thema?<br />

(Hilfestellung)<br />

5. Was kann ich einbringen?<br />

(Bemerkung: Die Fragestellungen fanden im folgenden Austausch keine explizite Berücksichtigung,<br />

da die Zeit durch die Diskussion und in einem Austausch stattfindende Beantwortung<br />

vieler anstehender Fragen genutzt wurde)<br />

Frage zu den "schräg stehenden Augen"<br />

Zu Beginn gab es eine Nachfrage zum Vortrag von Frau Fliß, wie es gemeint<br />

sei, dass man bei den eher täterloyalen Innenpersonen "schräg stehende<br />

Augen" bemerke. Frau Fliß wies darauf hin, dass die verschiedenen<br />

Innenpersonen jeweils andere Gesichtsausdrücke haben; so haben<br />

Kinder z.B. "Kulleraugen" - und Täterloyale schräge Augenpartien und<br />

somit einen "strengen Blick". Dieser veränderte Blick entstehe durch das<br />

durch die Täter erzwungene Ansehen brutaler Handlungen, dadurch würden<br />

die Augen zu einem Verengen gezwungen, das vermutlich durch eine<br />

Anspannung der Augenmuskeln verursacht werde.<br />

Frage zum Umgang mit Klienten, die (noch) nicht ausgestiegen sind<br />

Auf die Frage, wie denn eine Therapie mit Klienten möglich sei, die (noch)<br />

nicht ausgestiegen seien, wurde darauf hingewiesen, dass unter diesen<br />

Umständen eine Therapie nur sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich sei.<br />

Die Therapie könne aber bei einem Ausstieg unterstützen. Traumatherapie<br />

könne nicht abschließend durchgeführt werden, da zu einer Verarbeitung<br />

die Sicherheit gehöre, dass „es vorbei ist“. Die sei bei fortbestehenden<br />

Täterkontakten nicht gegeben. Bei einer Ausstiegsbegleitung durch<br />

Therapie könne man Persönlichkeitsanteile suchen, die einen Ausstieg befürworten,<br />

so dass die Aufgabe des Therapeuten darin bestehen könne,<br />

Koalitionen und Loyalitätsgruppen zu bilden, Verbündete zu finden und die<br />

anderen zu überzeugen.<br />

Täterloyale Innenpersonen kann zwar durch Provokationen ("Ich möchte<br />

mit Euch reden!") zum Gespräch bewegen; aber diese haben selten Interesse<br />

an einem Ausstieg, weil sie dadurch ihre Bedeutung (ihre Aufgabe)<br />

im System verlieren. Daher sei es wichtig, für sie neue Aufgaben und neue<br />

Wichtigkeiten zu finden, z.B. als Aufpasser.<br />

Frage: Was kann ich machen, wenn eine Klientin beinahe verhungert,<br />

weil ein Programm die Nahrungsaufnahme verhindert?<br />

Ein Teilnehmer stellte die Frage bezüglich einer Klientin, die immer wieder<br />

die Nahrungsaufnahme verweigerte. Diese Patientin müsse am besten<br />

selbst gefragt werden, warum sie sich so verhalte. Eventuell handelt es<br />

sich um durch die Täter durch Gehirnwäsche installierte Programme gegen<br />

die Selbstfürsorge (um eine Unabhängigkeit von den Tätern zu ver-<br />

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