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"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung

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Grußwort<br />

nicht darum, daß die Kinder jeden Tag Sport machen, sondern darum, daß Sportunterricht<br />

oder Bewegung allgemein den Kindern das Gefühl vermittelt: Das ist<br />

etwas, was mir gut tut. Tu was für Dich, <strong>und</strong> Du wirst belohnt. Diese Botschaft zu<br />

vermitteln, ist das Entscheidende. Ich habe 17 Jahre an einer Schule für Erziehungsschwierige<br />

gearbeitet, <strong>und</strong> ich weiß, das Wichtigste, was wir den Kindern vermitteln<br />

können, ist, ein Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen, auf sich selber<br />

zu hören <strong>und</strong> ihnen nahezubringen, was ihnen selber gut tut. Kinder oder <strong>Jugend</strong>liche,<br />

die gelernt haben, darauf zu hören, was ihnen selber gut tut, sind in der Regel<br />

auch gut zu den andern. Das hört sich zwar banal an, ist aber sehr wirkungsvoll.<br />

Und deshalb sind die Angebote, die Sie machen, wichtig. Ernährung, Bewegung,<br />

Entspannung gehören ebenso dazu wie der Umgang mit Aggressionen <strong>und</strong> den<br />

vielfältigen Formen von Gewalt in dieser Gesellschaft.<br />

Vorbildlich ist Ihr Engagement im Bereich Suchtbekämpfung nach dem Motto<br />

„Macht Kinder stark“. Der Kreis der Raucher weitet sich zwar nicht aus, aber es<br />

wird früher <strong>und</strong> intensiver mit dem Rauchen begonnen. Wenn wir heute beobachten,<br />

daß das Einstiegsalter bei Rauchern sinkt, viele Elf- bis Zwölfjährige regelmäßig<br />

rauchen, <strong>und</strong> der Anteil der Mädchen stetig zunimmt, dann ist das ein<br />

Alarmsignal. Denn wer mit 15 Jahren regelmäßig raucht, hat ein 75 Prozent höheres<br />

Risiko, an Krebs zu erkranken <strong>und</strong> an Krebs zu sterben, als der, der mit 25 beginnt.<br />

Ich hoffe dennoch, daß diejenigen, die mit 15 nicht mit dem Rauchen begonnen<br />

haben, auch mit 25 noch Nichtraucher sind. Mit Aufklärung <strong>und</strong> Prävention,<br />

wie zum Beispiel auch mit den Kampagnen der B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Aufklärung, bieten wir für die unterschiedlichen Altersgruppen maßgeschneiderte<br />

Präventionsangebote an.<br />

Im neuen <strong>Jugend</strong>schutzgesetz haben wir Regelungen geschaffen, die den Kindern<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen den Zugang zu Zigaretten erschweren. Unser Ziel ist, bis<br />

2005 die Zahl der jugendlichen Raucher unter 15 auf unter 20 Prozent zu senken.<br />

Zur Zeit raucht weit mehr als ein Fünftel aller <strong>Jugend</strong>lichen unter 15 regelmäßig.<br />

Als zweite Maßnahme wollen wir die Abgabe von Zigaretten an unter 16jährige<br />

verbieten. Wir wollen den Zugang zu den Automaten schwieriger gestalten<br />

<strong>und</strong> hierzu Präventionskampagnen durchführen. Ich setze mich auch dafür ein, daß<br />

Tabak sukzessive teurer wird. Anfang 2003 wird die Tabaksteuer erneut angehoben.<br />

Untersuchungen belegen, daß die Steuerung über den Preis zu Konsumverzicht<br />

beiträgt. Ganz wichtig ist aber, daß ein nationales Anti-Tabakprogramm<br />

auf den Weg gebracht wird. So steht es auch in unserem Wahlprogramm. Ich<br />

möchte, daß wir die Prävention auf eine stärkere Basis stellen. Ich hoffe daher, daß<br />

Ihr Beispiel noch sehr viele andere Schulen überzeugen wird.<br />

In einer immer älter werdenden Gesellschaft spielt es für die Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

weniger eine Rolle, wie alt die Menschen werden. Wir können uns darüber freuen,<br />

daß die Menschen immer älter werden. Für die Frage der Bezahlbarkeit von<br />

Ges<strong>und</strong>heit ist es wichtiger, daß die Menschen so lange wie möglich ges<strong>und</strong> bleiben<br />

<strong>und</strong> wir das Chronischwerden von Krankheiten zeitlich nach hinten verschieben.<br />

Dazu werden wir die Prävention stärken <strong>und</strong> ausbauen.<br />

Natürlich lassen sich nicht alle Krankheiten verhindern. Viele leben ges<strong>und</strong>heitsbewußt<br />

<strong>und</strong> sind von schweren Krankheiten bedroht. Man kann nicht alles<br />

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