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"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung

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Podiumsdiskussion<br />

Stefan Nohn:<br />

Natürlich, zum Beispiel in der Drogenprävention mit dem Ziel der Ich-Findung.<br />

Auf diese Weise erlebt man, man kann was, man muß nicht auf Hilfsmittel wie<br />

Doping oder eben im Alltag zum Verdrängen auf Drogen zurückgreifen.<br />

Günter Gerstberger:<br />

Aber wie weit geht diese Abenteuerpädagogik?<br />

Stefan Nohn:<br />

Es gibt auch sehr einfache Methoden. In jeder Turnhalle steht das Arbeitsmaterial<br />

dafür zur Verfügung, um die Leistungskraft des eigenen Körpers zu erleben oder<br />

die Notwendigkeit, in der Gruppe, in der Mannschaft zusammenzuarbeiten.<br />

Günter Gerstberger:<br />

Es ist also ein durchaus gebremstes Abenteuer. Jetzt habe ich Sie, Frau Schug, ganz<br />

ausgelassen, aber ich habe Sie nicht vergessen. Für Sie habe ich mir die Generalfrage<br />

dieser ersten R<strong>und</strong>e aufgespart: Was ist die Rolle der Eltern in diesen Schulprojekten,<br />

hier speziell Ges<strong>und</strong>heitsprojekten? Auf mehreren Tafeln taucht dieses<br />

auf: Die Eltern müssen mit rein. Ja, wie denn?<br />

Helma Schug:<br />

Die Eltern können nur das leisten, was sie selber erfahren haben. Man kann nicht<br />

von allen Eltern Utopisches erwarten, daß sie etwa ihre Kinder toll erziehen, daß<br />

die ges<strong>und</strong>heitlich top drauf sind. Sie können nur das weitergeben, was sie selber<br />

erfahren haben <strong>und</strong> was sie an Werten haben. Bei uns in Wiesentheid im Steigerwald-Landschulheim<br />

sind schon Möglichkeiten der Schulöffnung da. Durch den<br />

Elternbeirat, an Projekttagen arbeiten wir mit der Schule zusammen. Wir haben<br />

Projekte wie „Ges<strong>und</strong>es Pausenbrot“, wo Mütter kommen, verschiedene Rezepte<br />

vorstellen <strong>und</strong> sie gemeinsam mit den Schülern zubereiten. Eltern können sich so<br />

gut einbringen. Aber ich denke, daß Schule überfordert ist, wenn sie meint, sie<br />

könne die Defizite, die bei manchen Elternhäusern da sind, auffangen.<br />

Günter Gerstberger:<br />

Das glaube ich auch. Ich meine, wir haben ja bei den Eltern genauso wie bei den<br />

Lehrern die aktiven <strong>und</strong> die sehr engagierten, doch sie sind die löbliche Minderheit.<br />

Dann haben wir die vielen, die sich in Zurückhaltung üben. Wie kommen Sie<br />

an diese inaktive, abwartende Mehrheit heran?<br />

Peter Lankenau:<br />

Wir haben keine Probleme, an Eltern heranzukommen. Was man erreichen muß,<br />

ist, daß eine Schule sich als Kristallisationspunkt in einem Stadtteil darstellt. Und<br />

wenn das gewährleistet ist, wenn eine hohe Zusammenarbeit zum Beispiel zu den<br />

Zuliefererschulen oder zu den Abnehmerschulen da ist, dann hat man eine<br />

„Community“ hergestellt. So ist es auch möglich, an Eltern direkt heranzukommen,<br />

über die Kontaktpflege. Das ist notwendig, setzt aber in jedem Fall eine aktive<br />

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