"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
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Arbeitsgruppe 3<br />
x Qualität <strong>und</strong> Nutzen von ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Projekten ist oft nicht nachhaltig.<br />
Viele Veranstaltungen <strong>und</strong> Projekte werden mit großem Aufwand betrieben,<br />
bringen aber oft keine nachhaltigen Veränderungen bei der Zielgruppe. Dies<br />
betrifft vor allem einmalige, nicht in den Lehrplan eingebaute Veranstaltungen.<br />
x Überforderte Lehrer (Frühverrentung, Burn Out). Diese Berufsgruppe hat im<br />
Vergleich zu anderen Berufsgruppen die höchsten Frühverrentungen. Es stellt<br />
sich einfach die Frage, wie diese Berufsgruppe Ges<strong>und</strong>heitsthemen vermitteln<br />
kann, wenn sie selbst nicht für die eigene Ges<strong>und</strong>heit sorgen (kann).<br />
x Besonders betroffen sind Schulen in sozialen Brennpunkten. Ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Kompetenzen <strong>und</strong> Chancen hängen eng mit dem Sozialstatus der Menschen<br />
zusammen. Dies ist ein wichtiger Blickwinkel für die Ausrichtung, an wen wir uns<br />
mit unseren Angeboten richten.<br />
Im Umkehrschluß zu dieser Analyse stellt sich dann die Frage, wie sieht eine<br />
„Ges<strong>und</strong>e Schule“ aus? Was gehört dazu <strong>und</strong> wie läßt sie sich beschreiben? Im folgenden<br />
habe ich versucht, einen Überblick zu geben, wie eine Schule aussehen<br />
könnte, die die Ges<strong>und</strong>heitsförderung ernst nimmt:<br />
x Wenn sich die Lehrer auch um die eigene Ges<strong>und</strong>heit kümmern.<br />
x Wenn die Themen der Schüler in Unterricht <strong>und</strong> Projekten aufgenommen werden<br />
(fächerübergreifend).<br />
x Wenn Projekte auch die Struktur von Unterricht <strong>und</strong> Lernort nachhaltig verändern<br />
.<br />
x Wenn auch externe Experten in Unterricht <strong>und</strong> Projekte mit einbezogen werden<br />
(Öffnung <strong>und</strong> Vernetzung der Schule).<br />
x Wenn insbesondere die Schüler an Inhalten bereits bei der Planung mit beteiligt<br />
werden.<br />
x Wenn in Unterricht <strong>und</strong> Projekten die ges<strong>und</strong>heitlichen Ressourcen gestärkt werden<br />
(Salutogenese).<br />
Dies ist eine Idealvorstellung, auf die wir in unseren Projekten <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
hinarbeiten.<br />
4. Praktische Beispiele in Stuttgart<br />
Bislang habe ich eine allgemeine Situationsbeschreibung gegeben, wie sich für uns<br />
der Bereich Schule <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sowie der Blick der Kommune darstellt. Im folgenden<br />
möchte ich Ihnen einen Überblick geben, wie wir in Stuttgart praktisch<br />
arbeiten. Dabei ist mir wichtig zu erwähnen, daß wir mit unserer Arbeit noch nicht<br />
am Ziel unserer Wünsche angekommen sind. Unsere Angebote entwickeln sich<br />
ständig weiter, es werden neue Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen entwickelt, andere dafür<br />
wieder eingestellt, wenn sie sich nicht bewährt haben. Die Angebote für die<br />
Schulen richten sich auch nach den Professionen der Beschäftigten. Da wir hauptsächlich<br />
Beschäftigte aus dem ärztlichen Bereich haben, müssen unsere Angebote<br />
überwiegend einen ärztlichen Bezug haben.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich läßt sich unsere Arbeit in zwei Gebiete einteilen. Dies sind zum<br />
einen die Angebote des Ges<strong>und</strong>heitsamtes <strong>und</strong> zum anderen die Angebote der<br />
„Ges<strong>und</strong>en Stadt Stuttgart“. Die Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen der Ges<strong>und</strong>en Stadt<br />
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