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"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung

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Zwischenevaluation<br />

x An manchen Schulen werden durch das Projekt „Ges<strong>und</strong>e Schule“ notwendige<br />

Organisationswidersprüche (zum Beispiel das Spannungsfeld von Verändern <strong>und</strong><br />

Bewahren) sichtbar. Diese äußern sich unter anderem darin, daß es an allen<br />

Schulen Befürworter <strong>und</strong> Skeptiker des Programmes gibt. Diese Konfliktfelder<br />

zwischen denjenigen, die das Projekt tragen (die „Veränderer“) <strong>und</strong> denjenigen,<br />

die „bremsen“ (die „Bewahrer“) werden mit unterschiedlichem Erfolg bearbeitet.<br />

Beide Bereiche sind für Veränderungsprozesse notwendig, weil sie aber im<br />

Widerspruch zueinander stehen, ist ein balanciertes Management dieser unvermeidlichen<br />

Differenz sehr anspruchsvoll. Hierfür scheinen Schulen, so wie viele<br />

andere Organisationen auch, nicht vorbereitet zu sein beziehungsweise fehlt es<br />

an nötigem Know-How. Die Entwicklung einer „Ges<strong>und</strong>en Schule“ erfordert<br />

daher über die Grenzen von Teams <strong>und</strong> Bereichen hinweg eine Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Abstimmung aller. Dies ist nur zu leisten, wenn Lehrer sich einerseits für die<br />

Entwicklung des Gesamten zuständig fühlen <strong>und</strong> andererseits dazu bereit sind,<br />

sich in gewisser Weise durch ausgehandelte Regelungen einschränken zu lassen.<br />

Diese Anforderung widerspricht jedoch einer gängigen schulischen Kultur, die<br />

durch hohe Autonomie des Einzelnen <strong>und</strong> einen ausgeprägten „Gleichheitsanspruch“<br />

geprägt ist („Autonomie-Paritätsmuster“). Dieses Muster kann nur in<br />

kontinuierlicher Schulentwicklungsarbeit schrittweise unter Beachtung der Eigenzeitlichkeit<br />

organisatorischer Entwicklungsprozesse abgebaut werden. Rollendifferenzierung<br />

<strong>und</strong> Aufgabenteilung im Sinne eines professionellen Projektmanagements<br />

können dabei helfen.<br />

x In der Ausbildung werden angehende Lehrer nicht ausreichend auf die veränderten<br />

Aufgabenstellungen an Schulen vorbereitet. Manche Schulen versuchen<br />

deshalb, durch intensive themenbezogene Lehrerfortbildung auf ihr verändertes<br />

soziales, politisches <strong>und</strong> strukturelles Umfeld aktiv im Sinne des Bildungsauftrages<br />

zu reagieren.<br />

x Um den neuen Anforderungen an Schule gerecht zu werden, wäre es notwendig,<br />

sowohl auf individueller Ebene (beispielsweise durch Lehrerfortbildung, Schulleiterqualifikation<br />

in Managementfragen) als auch auf der Ebene der Schule als<br />

System anzusetzen.<br />

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