"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
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Arbeitsgruppe 5<br />
ganz verschiedenen Ebenen angesiedelt sind: Neben den unmittelbaren Akteuren<br />
vor Ort, das heißt der Schulleitung, der Lehrer- <strong>und</strong> Elternschaft sowie der<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sind dies beispielsweise die politisch Verantwortlichen,<br />
das heißt die Schul- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsministerien der Länder, vertreten durch die<br />
Ges<strong>und</strong>heitserziehungsreferenten, die jeweiligen Schulträger <strong>und</strong> die Schulaufsichten,<br />
außerdem die Landesarbeitsgemeinschaften für Ges<strong>und</strong>heitsförderung, der<br />
öffentliche Ges<strong>und</strong>heitsdienst, die gesetzliche Unfallversicherung <strong>und</strong> die gesetzlichen<br />
Krankenkassen. Zum anderen ist ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schule auch im<br />
Hinblick auf die Finanzierung viel schwieriger, da die für den Schulbereich<br />
Verantwortlichen – im Gegensatz zum Betrieb – selbst leere Kassen haben.<br />
Lückenbüßer für die öffentliche Hand zu sein, deren Kassen leer sind, ist für<br />
die GKV aber kein Weg. Die Verminderung sozial bedingter Unterschiede von<br />
Ges<strong>und</strong>heitschancen ist – wie gesagt – eine große ges<strong>und</strong>heitspolitische <strong>und</strong> weitergehend<br />
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, mit der alle Akteure einschließlich<br />
der Politik gefordert sind, nicht nur die Krankenkassen.<br />
Engagement der Krankenkassen<br />
Die GKV ist inzwischen bereits gestartet: Im Setting Schule wollen wir unser<br />
Know-how aus der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung nutzen <strong>und</strong> vor allem geeignete<br />
Routinen für die Kooperation der verschiedenen Akteure erproben. Dafür<br />
bereiten die Spitzenverbände der Krankenkassen eine gemeinsame kassenübergreifende<br />
Förderung von Projekten vor, die folgenden Kriterien (abgestimmt mit<br />
der Beratenden Kommission) genügen müssen:<br />
x Die Schule ist nicht nur Zugangsweg, sondern selbst Gegenstand ges<strong>und</strong>heitsförderlicher<br />
Umgestaltung.<br />
x Hauptzielgruppe sind sozial Benachteiligte.<br />
x Der Bedarf der Zielgruppe ist nachvollziehbar begründet.<br />
x Die Projektangebote werden von der Zielgruppe tatsächlich nachgefragt.<br />
x Es handelt sich um Gemeinschaftsprojekte mit mehreren beteiligten Partnern/<br />
Finanzierungsträgern.<br />
Die Spitzenverbände sind außerdem dabei, eine Rahmenvereinbarung zwischen<br />
allen verantwortlichen Akteuren vorzubereiten, die Aufgaben <strong>und</strong> Pflichten, Handlungsrahmen<br />
<strong>und</strong> Handlungsebenen der Akteure definiert.<br />
Daneben engagieren sich verschiedene AOKs – <strong>und</strong> sicherlich auch andere<br />
Krankenkassen – bereits vor Ort in Schulen <strong>und</strong> versuchen dort, sowohl verhaltens-<br />
als auch verhältnispräventiv mit anderen Akteuren zusammenzuarbeiten.<br />
Die Aktivitäten reichen<br />
x von einer eher risikoorientierten Prävention, erweitert um die Stärkung von<br />
schützenden Schlüsselkompetenzen (sogenannte Lifeskills). (Ein Beispiel dafür ist<br />
der internationale Wettbewerb „Be smart, don’t start“ zur Verhinderung beziehungsweise<br />
Verzögerung <strong>und</strong> Einstellung des Zigarettenkonsums bei Schülern<br />
(AOK Rheinland <strong>und</strong> AOK Westfalen-Lippe), der in eine große Nichtraucher-<br />
Kampagne des Landes NRW eingeb<strong>und</strong>en ist.)<br />
x über ges<strong>und</strong>heitsfördernde Projekte, die eher risiko-unspezifisch mit vor allem<br />
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