"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
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Arbeitsgruppe 5<br />
Auszug aus dem GKV-Leitfaden<br />
4.1 Setting-Ansatz am Beispiel Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schule<br />
Die Schule eignet sich insbesondere für zielgruppenorientierte Maßnahmen zur<br />
Primärprävention. In der Schule werden Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>liche in einer<br />
Altersstufe erreicht, in der bestimmte negative Verhaltensweisen noch nicht aufgetreten<br />
beziehungsweise noch nicht stark ausgeprägt sind. Demzufolge sind bei diesen<br />
Zielgruppen die Erfolgschancen für ein entsprechendes Empowerment größer<br />
als beispielsweise bei Erwachsenen mit langjährig eingefahrenem Fehlverhalten.<br />
Vor allem werden in Gr<strong>und</strong>-, Haupt- <strong>und</strong> Sonderschulen Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>liche<br />
gerade auch aus sozial benachteiligten Familien erreicht.<br />
Zum Setting-Ansatz Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schule gibt es in Deutschland bisher<br />
zwei Modellversuche („Netzwerk ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen“ 1 von 1993 bis<br />
1997 <strong>und</strong> „Opus“ 2 von 1997 bis 2000). Die Zwischenergebnisse belegen, daß es<br />
Schulen gelingen kann, sich zu ges<strong>und</strong>heitsfördernden Schulen zu entwickeln, das<br />
heißt zur positiven Wirkung auf intermediäre Faktoren beizutragen, die wiederum<br />
die Ges<strong>und</strong>heit der in der Schule Lernenden <strong>und</strong> Lehrenden beeinflussen. Es sollten<br />
deshalb weitere Schulen dafür gewonnen werden, <strong>und</strong> zwar vorrangig solche<br />
Schulen, für die Hinweise auf spezifische Häufungen von dort vorliegenden<br />
Ges<strong>und</strong>heitsrisiken/Risikofaktoren <strong>und</strong> zu erschließende Ges<strong>und</strong>heitspotentiale<br />
vorliegen. Solche Hinweise lassen sich aus Ges<strong>und</strong>heitsdaten zum Beispiel des<br />
Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstes (Auswertung der Schuluntersuchungen, Daten<br />
zur lokalen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung), Unfallstatistiken, vergleichenden Analysen der<br />
Kommunen oder der Kultusverwaltung gewinnen.<br />
Die Idee der ges<strong>und</strong>heitsfördernden Schule sollte an eine ausgewählte Schule<br />
herangetragen <strong>und</strong> Bündnispartner innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Schule gewonnen<br />
werden. Gegebenenfalls ist ein „Schulprojektteam“ zu bilden, das die zur Entwicklung<br />
zur ges<strong>und</strong>heitsfördernden Schule erforderlichen Analyse- <strong>und</strong> Planungsprozesse<br />
begleitet. Darin sollten Vertreter der Lehrerschaft, der Schülerschaft, der<br />
Eltern, der Schulleitung, weiterer Mitarbeiter der Schule, des Schulträgers, der<br />
Schulaufsicht, der Kommune sowie weitere unterstützende außerschulische Akteure<br />
(zum Beispiel Ges<strong>und</strong>heitsamt) vertreten sein.<br />
Für die GKV muß es darum gehen, im Setting Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schule<br />
für alle Betroffenen erkennbar Ges<strong>und</strong>heit zu fördern, Ges<strong>und</strong>heitsbelastungen<br />
abzubauen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsressourcen zu erschließen. Dies läßt sich durch Initiativen<br />
auf folgenden Zielebenen verwirklichen 3 :<br />
1. Durch die Gestaltung der Gebäude, Spielflächen, Schulmahlzeiten, Sicherheitsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> so weiter ein ges<strong>und</strong>heitsförderndes Arbeits- <strong>und</strong> Lernumfeld<br />
schaffen.<br />
2. Das ges<strong>und</strong>heitliche Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen, der Familie <strong>und</strong><br />
der Gemeinschaft fördern.<br />
3. Zur ges<strong>und</strong>en Lebensweise anhalten <strong>und</strong> Lernenden wie Lehrenden realistische<br />
<strong>und</strong> attraktive Ges<strong>und</strong>heitsalternativen bieten.<br />
4. Es allen Schülern ermöglichen, ihr physisches, psychisches <strong>und</strong> soziales<br />
Potential auszuschöpfen <strong>und</strong> ihre Selbstachtung zu fördern.<br />
5. Für die Förderung von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit der gesamten Schulgemein-<br />
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