"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
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Vortrag<br />
Vortrag: Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen<br />
in Deutschland<br />
Dr. Elisabeth Pott,<br />
Direktorin der B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, Köln<br />
Ich möchte mich erst einmal herzlich bedanken, daß ich gebeten worden bin, zum<br />
Thema „Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen“ zu sprechen.<br />
Meine Damen <strong>und</strong> Herren, bevor ich zu meinem eigentlichen Thema komme,<br />
möchte ich noch einige Worte zu dem Programm sagen, mit dem wir vor acht<br />
Jahren begonnen haben. Der Ansatz des Programms „Ges<strong>und</strong>e Schule“, das die<br />
<strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong> 1994 aufgelegt hat, ist ein unglaublicher Schritt nach vorne,<br />
ein sehr innovativer Schritt gewesen, weil das Konzept der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
in der Schule, das diesem Programm zugr<strong>und</strong>e liegt, wegweisend für eine moderne<br />
Strategie ist <strong>und</strong> zwar aus folgendem Gr<strong>und</strong>: Ich nenne nur einige wenige<br />
Parameter, weil ich keine Bilanz ziehen möchte, das hat Herr Gerstberger schon<br />
getan. Einige zentrale Aspekte möchte ich Ihnen noch einmal in Erinnerung rufen:<br />
Ein Ansatz mit einer direkten Förderung in der Schule, der nicht nur auf eine<br />
unterrichtsbezogene Ges<strong>und</strong>heitserziehung setzt, sondern strukturverändernd wirkt,<br />
der wirklich Rahmenbedingungen verändert, also am Verhalten <strong>und</strong> an den<br />
Verhältnissen ansetzt, damit sich eine Schule zur ges<strong>und</strong>en Schule entwickeln kann,<br />
war <strong>und</strong> ist ein sehr neuer Ansatz. Dieser Ansatz ist auch heute noch keineswegs<br />
überall verbreitet. Er führt weg von Einzelprojekten <strong>und</strong> hin zu einer umfassenden<br />
Strategie mit einer strukturellen Verankerung, einer längerfristigen Zielsetzung <strong>und</strong><br />
damit zu einer nachhaltigen Wirkung.<br />
In diesem Zusammenhang wird inhaltlich oft die Frage nach den Unterschieden<br />
zwischen Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Krankheitsprävention diskutiert, als ob<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung auf der einen Seite <strong>und</strong> Krankheitsprävention auf der anderen<br />
Seite konkurrierende Ansätze oder Gegensätze wären. Deshalb möchte ich hier<br />
noch einmal darauf hinweisen: Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Krankheitsprävention<br />
sind keine Widersprüche oder Gegensätze, sondern sie sind sich gegenseitig ergänzende<br />
Elemente, die sich verstärken sollen.<br />
Und was ist an diesem innovativen Ansatz so besonders wichtig? Zu diesem<br />
Ansatz gehörte eine Zielvereinbarung. Herr Gerstberger hat gesagt, das war zwar<br />
ein utopisches Ziel, aber es war ein konkretes Ziel. In der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
wird auch heute noch häufig projektbezogen gedacht. Einzelprojekte, die sich nicht<br />
in eine Strategie einfügen <strong>und</strong> keine klar definierten Ziele anstreben, können aber<br />
keine nachhaltigen Erfolge erreichen. Die Vereinbarung über eine Entwicklung zu<br />
einer ges<strong>und</strong>en Schule, das war eine Entscheidung darüber, wie mit Unterstützung<br />
durch die Förderung der <strong>Stiftung</strong> ein Konzept <strong>und</strong> die Umsetzungsschritte zur<br />
Verwirklichung des Konzepts realisiert werden sollten. Dabei sollten eigene<br />
Ressourcen durch die Förderungsmittel der <strong>Stiftung</strong> unterstützt werden <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
sollte die Förderung dazu dienen, weitere Unterstützer <strong>und</strong> Partner für<br />
die Schule zu gewinnen. Weil ich viele Jahre an diesem Prozeß mitgewirkt habe,<br />
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