"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Protokoll<br />
Ergebnissen der PISA-Studie zeigt, daß in Zukunft noch stärker einseitige (Aus-)Bildung<br />
zu erwarten ist <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>kompetenzen wie Lesen <strong>und</strong> Schreiben weit deutlicher<br />
im Mittelpunkt stehen werden als ganzheitliche Bildung.<br />
Ein Schüler macht das Problem an Schulen an der mangelnden Corporate<br />
Identity fest. Schüler haben nach der Schule einfach „keinen Bock“ auf Schule <strong>und</strong><br />
meiden jede Anstrengung, die nicht auf sofortige Ergebnisse wie Erfolg oder Spaß<br />
abzielt. Ein Schüler wählt den Weg des geringeren Widerstands. Es müßte also<br />
gelingen, neue Werte oder Ideale zu vermitteln. Als negatives Beispiel nennt er die<br />
Projekttage an der Schule: Bereits die Themenfindung für ein Projekt sei schwierig<br />
<strong>und</strong> schwanke zwischen Desinteresse <strong>und</strong> utopischen Ansprüchen.<br />
Dies bringt die Arbeitsgruppe zu der zentralen Frage, wie Schüler motiviert<br />
werden können, Verantwortung zu übernehmen, zunächst wenigstens für sich<br />
selbst. Das Telekom-Beispiel ist als mögliche Antwort darauf einerseits gut geeignet,<br />
denn es zeigt, wie Rahmenbedingungen für ein Schülerprojekt geschaffen werden<br />
können; andererseits ist es nicht gut geeignet, weil es wenig verallgemeinerbar<br />
ist: Telekom-Auszubildende sind ausgewählte Schüler <strong>und</strong> repräsentieren damit<br />
nicht den Durchschnitt junger Menschen. Eine Lehrerin erwidert, daß ein Projekt<br />
dann erfolgreich ist, wenn die Schüler sich mit Sinn <strong>und</strong> Zweck einer Unternehmung<br />
identifizieren können. Eine weitere Teilnehmerin sieht im „Wir-Gefühl“<br />
einen wichtigen Motivationsfaktor. Die Referenten ergänzen um den Faktor „Verantwortung“.<br />
Das Übertragen von Verantwortung zeitigt bei den Auszubildenden<br />
erstaunliche Ergebnisse. Die Ausbilder der Deutschen Telekom AG betrachten sich<br />
eher als Moderatoren. Sie überlassen beispielsweise Schülern die Gestaltung des<br />
Unterrichts. Das steigert die Motivation <strong>und</strong> das Selbstwertgefühl <strong>und</strong> fördert kommunikative<br />
Fähigkeiten.<br />
Eine anschließende Bemerkung zielt auf die Lehrerges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> den alarmierenden<br />
„Verschleiß“ bei den Lehrenden. Ein Teilnehmer erwidert, daß auch die<br />
Lehrer sich ändern müssten. Auch sie brauchen ein Ziel, ein Motto, einen Leitfaden<br />
<strong>und</strong> ein „Wir-Gefühl“, um erfolgreich statt kräftezehrend zu arbeiten. In Ländern<br />
wie Kanada <strong>und</strong> Schweden sei es selbstverständlich, daß sich die Lehrer mit der<br />
Schule identifizieren wie ein Firmenmitarbeiter mit seinem Unternehmen.<br />
53