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"Jugend und Gesundheit" (pdf) - Robert Bosch Stiftung

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Protokoll<br />

Ergebnissen der PISA-Studie zeigt, daß in Zukunft noch stärker einseitige (Aus-)Bildung<br />

zu erwarten ist <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>kompetenzen wie Lesen <strong>und</strong> Schreiben weit deutlicher<br />

im Mittelpunkt stehen werden als ganzheitliche Bildung.<br />

Ein Schüler macht das Problem an Schulen an der mangelnden Corporate<br />

Identity fest. Schüler haben nach der Schule einfach „keinen Bock“ auf Schule <strong>und</strong><br />

meiden jede Anstrengung, die nicht auf sofortige Ergebnisse wie Erfolg oder Spaß<br />

abzielt. Ein Schüler wählt den Weg des geringeren Widerstands. Es müßte also<br />

gelingen, neue Werte oder Ideale zu vermitteln. Als negatives Beispiel nennt er die<br />

Projekttage an der Schule: Bereits die Themenfindung für ein Projekt sei schwierig<br />

<strong>und</strong> schwanke zwischen Desinteresse <strong>und</strong> utopischen Ansprüchen.<br />

Dies bringt die Arbeitsgruppe zu der zentralen Frage, wie Schüler motiviert<br />

werden können, Verantwortung zu übernehmen, zunächst wenigstens für sich<br />

selbst. Das Telekom-Beispiel ist als mögliche Antwort darauf einerseits gut geeignet,<br />

denn es zeigt, wie Rahmenbedingungen für ein Schülerprojekt geschaffen werden<br />

können; andererseits ist es nicht gut geeignet, weil es wenig verallgemeinerbar<br />

ist: Telekom-Auszubildende sind ausgewählte Schüler <strong>und</strong> repräsentieren damit<br />

nicht den Durchschnitt junger Menschen. Eine Lehrerin erwidert, daß ein Projekt<br />

dann erfolgreich ist, wenn die Schüler sich mit Sinn <strong>und</strong> Zweck einer Unternehmung<br />

identifizieren können. Eine weitere Teilnehmerin sieht im „Wir-Gefühl“<br />

einen wichtigen Motivationsfaktor. Die Referenten ergänzen um den Faktor „Verantwortung“.<br />

Das Übertragen von Verantwortung zeitigt bei den Auszubildenden<br />

erstaunliche Ergebnisse. Die Ausbilder der Deutschen Telekom AG betrachten sich<br />

eher als Moderatoren. Sie überlassen beispielsweise Schülern die Gestaltung des<br />

Unterrichts. Das steigert die Motivation <strong>und</strong> das Selbstwertgefühl <strong>und</strong> fördert kommunikative<br />

Fähigkeiten.<br />

Eine anschließende Bemerkung zielt auf die Lehrerges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> den alarmierenden<br />

„Verschleiß“ bei den Lehrenden. Ein Teilnehmer erwidert, daß auch die<br />

Lehrer sich ändern müssten. Auch sie brauchen ein Ziel, ein Motto, einen Leitfaden<br />

<strong>und</strong> ein „Wir-Gefühl“, um erfolgreich statt kräftezehrend zu arbeiten. In Ländern<br />

wie Kanada <strong>und</strong> Schweden sei es selbstverständlich, daß sich die Lehrer mit der<br />

Schule identifizieren wie ein Firmenmitarbeiter mit seinem Unternehmen.<br />

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