Messung maschineller¨Ubersetzbarkeit von ... - Parallele Systeme
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2.3. Ansätze der maschinellen Übersetzung<br />
ungelöster Probleme (siehe Abschnitt 2.4) in den meisten Fällen zwar keine fehlerfreien,<br />
aber immerhin verständliche Übersetzungen. Ein Beispiel hierfür ist etwa das einleitende<br />
Zitat <strong>von</strong> Mark Twain. Manchmal jedoch kommt es auch zu groben Verfälschungen, so<br />
dass der Inhalt des Ausgangstextes nicht einmal erahnt werden kann.<br />
Weil eine umfassende Lösung für die meisten Probleme nicht in Sicht war und/oder ist,<br />
wurden in den vergangenen Jahren parallel zur Weiterentwicklung der Übersetzungstechniken<br />
mehrere Ansätze entwickelt, um zu erreichen, dass die Übersetzung eines Textes<br />
möglichst wenige Fehler und damit nur geringen Nachbearbeitungsaufwand nach sich<br />
zieht. Einige da<strong>von</strong> werden im Rahmen dieser Einführung kurz vorgestellt. Es handelt<br />
sich dabei um kontrollierte Sprachen (Abschnitt 3.1), Annotationssprachen (Abschnitt<br />
3.2) und eben Methoden zur <strong>Messung</strong> der Übersetzbarkeit (Abschnitt 3.3).<br />
2.3. Ansätze der maschinellen Übersetzung<br />
Seit Beginn der Forschung auf diesem Gebiet ist eine Vielzahl an Übersetzungssystemen<br />
entstanden, die verschiedenen Paradigmen folgen. Diese lassen sich in die folgenden<br />
Klassen einordnen, wobei in der Praxis häufig auch Mischformen zum Einsatz kommen<br />
(vergleiche [Hut92], [ABM + 94] und [HS92]).<br />
2.3.1. Direkte Übersetzung<br />
Eine direkte Übersetzung wird vorgenommen, indem ein Text aus einer Ausgangssprache<br />
mit Hilfe eines Regelwerkes in eine Zielsprache überführt wird. Dazu werden nach einer<br />
morphologischen Analyse die Wörter einzeln in die Zielsprache übertragen und Wortstellung<br />
sowie Flexionsformen angepasst. Eine semantische Analyse findet dabei nicht statt,<br />
so dass die Ergebnisse dieser Methode etwa bei Zweideutigkeiten sehr unbefriedigend sind.<br />
Nachteilig ist zudem, dass bei n Sprachen, zwischen denen jeweils direkt übersetzt werden<br />
soll, insgesamt (n 2 − n) Regelsätze angefertigt werden müssen. Abbildung 2.1 zeigt die<br />
Funktionsweise dieses ältesten und einfachsten Ansatzes.<br />
Abbildung 2.1.: Schema für direkte Übersetzung<br />
2.3.2. Transfer<br />
Der Transferansatz analysiert den Ausgangstext grammatikalisch und überführt ihn in eine<br />
spezielle sprachabhängige Zwischendarstellung, die seine Eigenschaften wiedergibt und<br />
auch semantische Informationen enthält. Meist wird dazu eine Baumstruktur benutzt. Anschließend<br />
wird in einem zweiten Schritt mittels eines (namengebenden) Transfermoduls<br />
die Zwischendarstellung der Ausgangssprache in eine gleichwertige Zwischendarstellung<br />
der Zielsprache überführt. Erst dann wird aus der Zwischendarstellung der endgültige<br />
Text in der Zielsprache generiert. Ein wichtiger Vorteil gegenüber dem direkten Ansatz ist<br />
die Beachtung semantischer Strukturen. Auch können die Zwischendarstellungen für jede<br />
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