Messung maschineller¨Ubersetzbarkeit von ... - Parallele Systeme
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3. Ansätze zur Lösung der<br />
Übersetzungsprobleme<br />
Es gibt inzwischen zahlreiche Strategien, um die bestehenden Probleme der MÜ zu lösen<br />
oder zu umgehen. Die wesentlichen lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen. Dies sind<br />
kontrollierte Sprachen, die gerade in größeren Unternehmen und internationalen Behörden<br />
zum Einsatz kommen (vgl. [CMU + 95]), Vorbearbeitung der zu übersetzenden Texte, die<br />
eingesetzt wird, um das Programm mit zusätzlichen Informationen über Textinhalt und<br />
-struktur zu versorgen, sowie Übersetzbarkeitsmaße, die meist im Vorfeld der Übersetzung<br />
berechnet werden und angeben, wie gut sich ein Text zur MÜ eignet.<br />
3.1. Kontrollierte Sprachen<br />
Kontrollierte Sprachen sind natürliche Sprachen, die hinsichtlich ihres Umfangs eingeschränkt<br />
sind, um MÜ-gerechtes Schreiben zu erleichtern oder zu erzwingen. Eine kontrollierte<br />
Sprache kann auf einer sehr einfachen Ebene lediglich eine informelle Regelsammlung<br />
sein mit Vorgaben wie Kein Satz darf länger als 25 Wörter sein. Es kann aber<br />
auch eine ausgefeilte formale Grammatik sein, deren Ausdrucksmächtigkeit einem Teil<br />
der Mächtigkeit der zugrundeliegenden Sprache entspricht. So könnte beispielsweise die<br />
Wortstellung durch ihre Produktionsregeln auf Subjekt - Prädikat - Objekt beschränkt<br />
sein. Möglich sind auch Einschränkungen im Wortschatz oder die Beschränkung auf genau<br />
eine Bedeutung pro Wort, um der Mehrdeutigkeit zu begegnen. Im folgenden werden<br />
drei unterschiedliche Beispiele für kontrollierte natürliche Sprachen kurz vorgestellt.<br />
Allen kontrollierten Sprachen gemein ist jedoch, dass sie nur eine zeitlich begrenzte Umschiffung<br />
der bestehenden Probleme bis zu ihrer Lösung sein können; denn das eigentliche<br />
Ziel heißt nach wie vor, Sprache – wenn auch nicht gerade anspruchsvolle Literatur – ohne<br />
Einschränkungen übersetzen zu können.<br />
3.1.1. Attempto Controlled English<br />
Attempto Controlled English (ACE) wurde und wird im Institut für Informatik der Universität<br />
Zürich in der Schweiz entwickelt und unter anderem bei dem mit EU-Mitteln<br />
geförderten Forschungsprojekt REWERSE 1 als kontrollierte Sprache eingesetzt. Es handelt<br />
sich bei ACE um eine reduzierte Grammatik der englischen Sprache mit einem zugehörigen,<br />
vom Benutzer erweiterbaren Lexikon, das in Prolog geschrieben wurde. Hinzu<br />
kommen Programme zur Analyse, ob der Ausgangstext den Regeln entspricht, und zur<br />
Überführung des Ausgangstextes in eine Darstellung in Diskursrepräsentationsstruktur<br />
(DRS) (siehe [FSS99], [FHK + 06]). Durch diese Erweiterung der Prädikatenlogik ist es<br />
1 Reasoning on the Web with Rules and Semantics, im Internet erreichbar unter http://rewerse.net,<br />
zuletzt besucht am 6. April 2007<br />
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